Shark-Finning: Information

 

INFORMATION

 

Über 500 Arten von Haien schwimmen in den Weltmeeren, die sich in ihrer Größe und ihrem Aussehen teilweise erheblich unterscheiden. Als kleinste bekannte Arten der Haie gelten der Zwerg-Laternenhai und der Zylindrische Laternenhai mit nur 16 bis 20 Zentimetern Körperlänge und einem Gewicht von etwa 150 Gramm. Als größte Arten stehen diesen der bis zu 14 Meter lange und zwölf Tonnen schwere Walhai, der größte Fisch der Welt, und der bis zu zehn Meter lange Riesenhai gegenüber, die sich beide ausschließlich von Plankton ernähren. Unter den fleischfressenden und jagenden Arten stellt der Weiße Hai mit einer Maximallänge von bis zu sieben Metern die größte Art dar.

Haie gelten in den Weltmeeren als eine Art Signalfische. Seit mehreren Millionen Jahren säubern sie die Ozeane von alten und kranken Fischen und bewahren so das natürliche Gleichgewicht. Ihre Fressgewohnheiten entsprechen effizienten Strategien: Indem sie auf alte, kranke und auch langsamere Fische Jagd machen, tragen sie zur Gesunderhaltung ihrer Beutetierbestände bei. Haie sorgen somit dafür, dass die Populationen vieler Meeresbewohner im natürlichen Gleichgewicht bleiben und es nicht zu einer zu starken Vermehrung kommt, die wiederum dem Ökosystem schaden würde.

Allgemeine Informationen über Haie und einige Haiarten finden Sie hier.

 

Jedes Jahr werden zwischen 63 und 273 Millionen Haie getötet, und viele Arten sind weltweit zunehmend bedroht. Weltweit werden Haie wegen ihres Fleisches und ihres Leberöls ins Visier genommen, die größte Bedrohung ist aber das Finning.

Shark-Finning (auch Hai-Finning oder kurz Finning) bezeichnet das Abtrennen der Finne (Rückenflosse) und anderer Flossen des Hais (englisch shark). Der Hai wird dafür normalerweise nicht getötet, er ist danach jedoch schwimmunfähig und sinkt zu Boden, wo er durch Ersticken verendet oder von anderen Tieren gefressen wird. Nach Angaben von Umweltschützern kommen jährlich weltweit über hundert Millionen Haie wegen ihrer Flossen ums Leben. Die Flosse wird dann an Land getrocknet und verkauft. Beim Shark-Finning gibt es keinerlei Einschränkungen bezüglich der Größe, des Alters oder der Haiart; jeder Fisch, der dafür gefangen wird, wird „gefinnt“ und kommt danach zu Tode.

Das Shark-Finning hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch die Erhöhung der Nachfrage stark zugenommen, insbesondere durch den wachsenden Bedarf in China zur Herstellung von Haifischflossensuppe. Aufgrund des dort wachsenden Wohlstandes wurde ein Boom ausgelöst, da die Suppe wegen des hohen Preises von teilweise über 600 US-Dollar pro Kilogramm getrocknete Flosse als Prestigeobjekt serviert wird. Aber auch für traditionelle Medizin wird die getrocknete Flosse verwendet.

Das Shark-Finning ist weltweit verbreitet und wird nicht überwacht. Aufgrund dieser Praxis gingen die Populationen in manchen Teilen der Erde um bis zu 80 Prozent zurück. Allein Costa Rica exportiert wöchentlich eine Tonne der begehrten Ware, schätzungsweise 4000 Tiere müssen dafür ihr Leben lassen.

Nach einem Bericht der Artenschutzorganisation Traffic vom September 2019 wurden von 2000 bis 2016 jährlich im Durchschnitt gut 16.000 Tonnen Haifischflossen importiert. Hongkong war mit Abstand der größte Importeur, gefolgt von Malaysia, China und Singapur. Zusammen machen die vier Länder rund 90 Prozent der Importe aus.


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