Schädigung der Erdatmosphäre, Klimaveränderung: Information: Ursachen der Klimaveränderung

 

Ursachen der Klimaveränderung

 

Eine wesentliche Ursache der Klimaveränderung ist der LEBENSSTIL DER REICHEN. Wie aus dem am 20. November 2023 vorgelegten Bericht „Climate Equality: A Planet for the 99 percent“ der Entwicklungsorganisation Oxfam hervorgeht, hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung (77 Millionen Menschen) im Jahr 2019 so viele Treibhausgase verursacht wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen, und mehr als die Emissionen des gesamten Straßenverkehrs in der Welt. Das reichste Prozent in Deutschland war 2019 für durchschnittlich 83,3 Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr verantwortlich – mehr als fünfzehnmal so viel wie ein Mensch aus der ärmeren Hälfte der Deutschen (5,4 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr). Zum reichsten Prozent der Weltbevölkerung gehörten im Jahr 2019 Personen mit einem Jahreseinkommen von über 140.000 US-Dollar, zum reichsten Prozent der deutschen Bevölkerung Personen mit einem Jahreseinkommen von über 280.000 US-Dollar. Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung waren 2019 für rund die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zu diesen zehn Prozent gehören rund 53 Prozent der Deutschen. Ursache sind unter anderem größere Häuser, größere und mehr Autos, häufigere Flugreisen sowie insgesamt mehr klimaschädlicher Konsum.

Wie aus dem Report „Carbon Billionaires: The investment emissions of World’s richest people” hervorgeht, den die britische Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam anlässlich der UN-Weltklimakonferenz COP 27 in Scharm El-Scheich am 7. November 2022 veröffentlicht hat, verursachen 125 Milliardär*innen jährlich 393 Millionen Tonnen an Treibhausgasen – so viel wie ganz Frankreich. Jede*r von ihnen ist im Durchschnitt wegen seiner/ihrer Investitionen für so viele Emissionen verantwortlich, wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung. Schon die Emissionen, die sie durch ihren Lebensstil – Privatjets, Superjachten, Luxusvillen – verursachen, betragen das Tausendfache der weltweiten pro-Kopf-Emissionen. Nimmt man die Emissionen hinzu, die durch ihre Investitionen mitverursacht werden, sind ihre Treibhausgasemissionen noch um ein Vielfaches höher und entsprechen dem Treibhausgas-Fußabdruck ganzer Länder. – Im Jahr 2021 gab es laut dem US-Magazin „Forbes“ weltweit 2755 Milliardär*innen, die zusammen über 9,44 Billionen US-Dollar verfügten. Ihr Anteil am weltweiten Vermögen betrug demnach 45,8 Prozent.

„Rechnet man klimaschädliche Investitionen, etwa in fossile Energieträger, mit ein, verbraucht das reichste ein Prozent der deutschen Bevölkerung 160 Tonnen CO2 pro Person pro Jahr – die oberen 0,1 Prozent ganze 720 Tonnen. Eine absurd hohe Treibhauslast. Klimaverträglich wäre laut Umweltbundesamt ein Pro-Kopf-Ausstoß von unter einer Tonne.“ (Aus dem Artikel „Wo die Freiheit endet. Verteilungsgerechtigkeit als Schlüssel für Klimaschutz“ von Sarah Lange in: Frankfurter Rundschau vom 20. Juni 2023, Hervorhebung: C.P.)

Welch gigantische Mengen an Treibhausgasen die Superjachten der Superreichen ausstoßen, erfährt man hier. In der Europäischen Union sind sie auch weiterhin von einer CO2-Abgabe ausgenommen.

Laut dem am 19. April 2023 veröffentlichten Weltbevölkerungsbericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) sind rund zehn Prozent der Weltbevölkerung für die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dagegen hat das Konsumverhalten von 5,5 Milliarden Menschen, die unter der Grenze von zehn Dollar pro Tag leben, kaum Auswirkung auf die globale Klimaveränderung.

Das reichste Prozent der Deutschen emittiert pro Kopf durchschnittlich 200 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, mehr als zwanzigmal so viel wie der Durchschnitt der unteren 50 Prozent. (Quelle: DLF Kultur, 25. April 2023, 19:30 Uhr: „Wie Ungleichheit die Umweltkrise verschärft. Die superreichen Klimasünder“)

 

Einem Bericht des Londoner Thinktanks „InfluenceMap“ zufolge, über den „The Guardian“ am 4. April 2024 berichtete, sind seit dem Pariser Klimaabkommen von 2016 nur 57 GROSSE ERDÖL-, GAS-, KOHLE- UND ZEMENTUNTERNEHMEN für 80 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen aus fossilen Brennstoffen verantwortlich. Bei diesen Unternehmen handle es sich oft um Giganten wie die Ölkonzerne Saudi Aramco, Shell (Großbritannien), Chevron (USA), Total (Frankreich), BP (Großbritannien) und ExxonMobil (USA), die ihre Treibhausgasemissionen erhöht haben, statt sie zu reduzieren. Auch der russische Konzern Gazprom ist unter den Top 20 zu finden. Demnach haben von 1854 bis heute sogar nur 19 Unternehmen zu etwa 50 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen beigetragen.

 

Laut dem am 1. März 2024 veröffentlichten UN-Bericht „Global Resources Outlook 2024“ ist die globale Ressourcennutzung seit 1970 von 30 auf 106 Milliarden Tonnen jährlich angestiegen. Das habe dramatische Umweltauswirkungen. Die GEWINNUNG UND VERARBEITUNG VON ROHSTOFFEN sei für mehr als 60 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Hier schlage besonders die Gewinnung und Verarbeitung von fossilen Brennstoffen, Metallen und nicht-metallischen Mineralien wie Sand, Kies und Ton zu Buche.

 

Global gesehen verursacht die LANDWIRTSCHAFT rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen. Nach WWF-Angaben entfällt mit 30 Prozent der größte Anteil auf die Tierhaltung, einschließlich der Fischzucht. Weitere 27 Prozent verursacht die Pflanzenproduktion für die menschliche Ernährung; darunter ist ein Anteil von sechs Prozentpunkten, der auf den Pflanzenanbau für Tierfutter zurückgeht. Schließlich stammen 24 Prozent agrarischer Treibhausgase von Landnutzungsänderungen wie beispielsweise kultivierten organischen Böden, trockengelegten Mooren oder auch den verbrannten Savannen. „Der Anteil der Produktion und Ausbringung von Stickstoffdünger an den globalen Emissionen ist größer als Deutschlands jährliche Emissionen.“ (Bodenatlas 2024, S. 23)

12 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes werden laut einer am 8. Dezember 2023 veröffentlichten Studie der Welternährungsorganisation FAO durch den Viehbestand verursacht.

Die deutsche Landwirtschaft war laut Umweltbundesamt im Jahr 2020 für die Freisetzung von insgesamt 56,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich. Das sind 7,7 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen Deutschlands (728,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten) des Jahres 2020.

Die großen Fleisch- und Molkereikonzerne schädigen das Klima sehr viel mehr, als die Branche behauptet. Es geht nicht nur um Tiere, die auf der Weide stehen oder in Ställe eingepfercht sind, sondern auch um komplexe Lieferketten, hohen Energieverbrauch und einen sehr hohen Transportaufwand. Doch die Emissionen, die dabei entstehen, werden verschwiegen. Insgesamt 80 bis 90 Prozent der Klimalast, die auf das Konto der großen Fleisch- und Milchkonzerne geht, fallen damit quasi unter den Tisch. Einen derart hohen Anteil am Klimagas-Ausstoß der Firmen machen die Emissionen in der gesamten Lieferkette aus, wie das Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) und die internationale Non-Profit-Organisation Grain für eine neue, im Juli 2018 veröffentlichte Studie errechnet hat. Insgesamt verursachen die 35 untersuchten Firmen sieben Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. Das waren im Jahr 2016 rund 14 Prozent aller Treibhausgase, die der Mensch in die Atmosphäre bläst. Doch dabei dürfte es nicht bleiben, denn die Branche setzt massiv auf Wachstum. Der Marktführer JBS etwa hat sich zum Ziel gesetzt, den weltweiten Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch um 30 Prozent anzukurbeln. Bis 2030 soll jeder Mensch im Schnitt 48 Kilogramm Fleisch verzehren, wenn es nach dem brasilianischen Konzern geht. 1999 waren es „erst“ 37 Kilo pro Kopf. Wird diese Wachstumsstrategie ungebremst weitergeführt, wird der Klimagas-Ausstoß der Branche bis 2030 auf 8,4 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent steigen, bis 2050 auf 10,5 Milliarden Tonnen. Im World Watch Magazine November/Dezember 2009 veröffentlicht das Worldwatch Institute (WWI) in Washington (USA) den Artikel „Livestock and Climate Change“ mit der Aussage, dass die Produktion von Fleisch und Lebensmitteln tierischen Ursprungs weltweit deutlich mehr Treibhausgasemissionen verursacht, nämlich 51 Prozent. Als vielzitierter Richtwert aus dem Jahr 2006 galt bisher die Zahl 18 Prozent, vertreten von der Foods and Agriculture Organization (FAO) der United Nations (UN).

 

Rund ein Zehntel aller von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen stammt aus der VERÄNDERTE NUTZUNG VON LAND – vor allem aus der Umwandlung tropischer Wälder in landwirtschaftliche Flächen. Das kommt daher, dass die Wälder mit ihrer üppigen Pflanzendecke und den unberührten Böden viel mehr Kohlenstoff als Äcker speichern. Die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes ist einer der wichtigsten Treiber der weltweiten Klimaveränderung. Nur durch fossile Brennstoffe werden noch mehr klimaschädliche Gase in die Atmosphäre entlassen. Bei der Rodung von einem Hektar Regenwald werden etwa 170 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt, so viel wie auf 43 Flügen von München nach New York. Durch die Abholzung der Tropenwälder gelangen jährlich rund eine Gigatonne Kohlenstoff (1000 Millionen Tonnen) in die Atmosphäre. Im April 2017 berichteten Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Communications“, dass aufgrund der von Menschen verursachten Fragmentierung der Wälder (sie sind in etwa 50 Millionen Fragmente zerschnitten) zusätzlich 0,34 Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr emittiert werden.

Entwässerte Moore sind für etwa vier Prozent aller weltweiten menschlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich (Mooratlas S. 19 ). „Aktuell stoßen Moorböden in der EU 220 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr aus. Diese Maßeinheit fasst die Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase zusammen. Insgesamt sind Moorböden in der EU für 5 Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich.“ (Ebd. S. 43) In Deutschland stellen die entwässerten Moorflächen die mit Abstand größten Quellen der Emissionen durch Landnutzung und Forstwirtschaft dar. (Ebd.) Auf sie gehen rund 7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen zurück  – etwa 53 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente stoßen sie jedes Jahr aus“ (ebd. S. 22), „so viele Treibhausgase wie der gesamte hiesige Luftverkehr pro Jahr“ (ebd. S. 31). „2021 wurden in Deutschland mehr Treibhausgase aus der Nutzung entwässerter Moore freigesetzt als durch die deutsche Industrie.“ (Bodenatlas 2024, S. 6)

Rodungen sind für etwa elf Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Bei der Abholzung von natürlichen Tropenwäldern und der Umwandlung des Landes in Palmöl-, Kautschuk- oder Kakaoplantagen werden große Mengen von Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben in einer im Jahr 2015 veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass die Kohlenstoffvorräte im Boden bei einer derart veränderten Landnutzung um bis zu 50 Prozent reduziert werden.

 

VERKEHR ist der am schnellsten wachsende Sektor beim CO2-Ausstoß. Er wird sich nach vorsichtigen Schätzungen – unter der Annahme, dass die Fahrzeuge deutlich sparsamer werden – bis 2030 weltweit auf fünf bis sechs Milliarden Tonnen jährlich fast verdoppeln. Aktuell (2020) gehen rund 18 Prozent der globalen Emissionen auf das Konto des Straßenverkehrs. In Europa ist der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid im Straßenverkehr von 1990 bis 2010 um mehr als ein Viertel gestiegen. Berechnungen der EU-Kommission zufolge ist der Straßenverkehr für mehr als ein Fünftel aller Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Gut die Hälfte davon entfällt auf Personenwagen. Der Verkehrssektor in Deutschland mit rund 50 Millionen zugelassenen Fahrzeugen ist für rund 27 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Weitere Informationen zur Klimaveränderung durch den Autoverkehr finden Sie hier.

Der Anteil des Flugverkehrs am Gesamtausstoß von klimaschädlichen Gasen liegt aktuell zwar unter fünf Prozent, aber kein anderer Sektor wächst so schnell. Man rechnet damit, dass der CO2-Ausstoß im Flugverkehr im Jahr 2020 um 70 Prozent höher liegt als 2005. Weitere Informationen zur Klimaveränderung durch den Flugverkehr finden Sie hier.

Der Tourismus ist für rund fünf Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, hat die Welttourismus-Organisation ausgerechnet. Weitere Informationen zur Klimaveränderung durch den Tourismus finden Sie hier.

Der unaufhaltsam steigende Warenverkehr rund um den Globus gefährdet die globalen Klimaziele. Davor warnt eine am 27. Januar 2015 veröffentlichte Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Danach soll sich das internationale Frachtvolumen bis 2050 vervierfachen – ausgehend von 71 Milliarden Tonnenkilometern im Jahr 2010. Auch die Entfernung, die die internationale Güterfracht zurücklegt, werde bis 2050 um zwölf Prozent steigen. Der weiter zunehmende Güterverkehr stelle, heißt es weiter, eine enorme Belastung für das Klima dar. So schätzen die Experten der OECD, dass sich die CO2-Emissionen aus dem Frachtverkehr bis 2050 fast verdreifachten, was die „Klimaziele ernsthaft untergraben“ könne.

 

Laut einer Abschätzung des US-Forschungsinstituts „Lawrence Berkeley National Laboratory“ in Kalifornien verursachte die PLASTIKPRODUKTION im Jahr 2019 rund 5,4 Prozent der globalen CO2-Emissionen, so viel wie 600 Kohlekraftwerke.

 

Laut der am 11. Juli 2019 veröffentlichten Studie der französischen Denkfabrik „The Shift Project“ verursachen die NUTZUNG DIGITALER TECHNOLOGIEN UND DIE DAFÜR BENÖTIGTE INFRASTRUKTUR etwa vier Prozent der globalen CO2-Emissionen (ein Prozent davon, nämlich 300 Millionen Tonnen CO2 im Jahr, erzeugen allein Online-Videos). Laut einer im Dezember 2021 publizierten Studie der britischen Universität Lancaster ist die Informationstechnologie für zwei bis vier Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich – fast genauso viel wie der internationale Flugverkehr, dessen Anteil je nach Studie drei bis fünf Prozent beträgt. „Von 2010 bis 2020 stieg der Energiebedarf der Rechenzentren und kleineren IT-Installationen in Deutschland um 70 Prozent auf jährlich knapp 18 Milliarden Kilowattstunden.“ (Jörg Staude, Die digitalen Stromfresser, in: Frankfurter Rundschau vom 9./10. September 2023) Die digitalen Technologien verbrauchen inzwischen ein Zehntel des weltweit erzeugten Stroms und sind für fast 4 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich – knapp doppelt so viel wie der weltweite zivile Luftverkehr.“ (Guillaume Pitron, Klimakiller Tiktok. Die Ökosünden der Digitalindustrie, in: Le Monde diplomatique Oktober 2021) „Gegenwärtig wächst der Strombedarf des Internets um neun Prozent pro Jahr.“ (Norbert Nicoll, Das Digitale ist hungrig. Und zwar nach Energie. Das ist ein Problem!, in: Frankfurter Rundschau vom 16. August 2023) Heute (2024) sind Rechenzentren und die sonstige Nutzung digitaler Technologien laut dem Weltklimarat IPCC bereits für rund zwölf Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich.

 

Laut der im Juli 2023 publizierten Studie „Kühlen gegen das Klima“ des „VDI Research“ vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) werden zehn Prozent des gesamten auf der Welt produzierten Stroms gegenwärtig für KLIMAANLAGEN benötigt. Der Strombedarf für Klimatisierung hat sich seit 1990 mehr als verdreifacht und wird bis zum Jahr 2030 auf 37 Prozent des weltweit produzierten Stroms ansteigen. Derzeit sind demnach weltweit rund zwei Milliarden Klimaanlagen im Einsatz. Bis 2030 werde der Markt für Klimaanlagen jährlich um knapp sechs Prozent steigen, und bis 2050 gehe man von fast sieben Milliarden weltweit installierten Geräten aus. Inzwischen ist der Bereich bereits für rund ein Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

 

Das MILITÄR „ist für geschätzt 5,5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wäre das globale Militär ein Land, würde es mit seinem Ausstoß an vierter Stelle stehen, [nach China und den USA; C.P.] zwischen Indien und Russland. Dies übersteigt den gesamten CO₂-Fußabdruck Afrikas, der nicht einmal vier Prozent der weltweiten Emissionen ausmacht.“ (Atlas der Abrüstung, 2024, S. 10)

Nicht nur in Kriegen, sondern auch in Friedenszeiten werden für den laufenden militärischen Betrieb mit vielen Manövern und anderen Übungen Unmengen von Energie verbraucht und massenweise Kohlendioxid-Emissionen produziert. Allein das US-Militär benötigte im Jahr 2017 jeden Tag (!) 43 Millionen Liter Öl. Wie groß die Ressourcenverschwendung ist, zeigt etwa das Beispiel des Riesen-Transportflugzeugs „Galaxy“. Diese Maschine verbraucht allein beim Start 3500 Liter Treibstoff. Pro Flugstunde sind es 13.000 Liter. Mit der entsprechenden Benzinmenge könnte ein Personenwagen 130.000 Kilometer weit fahren, bei einem Verbrauch von 10 Litern auf 100 Kilometer. Einer Studie des amerikanischen Watson Instituts zufolge verursachte das US-Militär im Jahr 2017 Treibhausgasemissionen in Höhe von 59 Millionen Tonnen. Das war mehr als der Ausstoß von Industrieländern wie beispielsweise Schweden (50,8 Millionen Tonnen). Nachzulesen ist das in einer am 4. November 2019 veröffentlichten Studie der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI). „Allein eine Flugstunde der PA 200 Tornados der Bundeswehr, die im Ernstfall US-Atomwaffen abwerfen würden, verbraucht 3910 Kilogramm Treibstoff. Das entspricht 12 317 Kilogramm CO2 – mehr als ein Mensch hierzulande im Schnitt jährlich verbraucht. Schon vor 15 Jahren waren diese Tornados 32 853 Übungsstunden jährlich in der Luft. Damit steigt der CO2-Fußabdruck der Kampfjets alleine für zwölf Monate schnell auf 404 650 401 Kilogramm. Das entspricht dem Jahresausstoß einer Stadt in der Größe von Passau.“ (Aus: „Ute Rippel-Lau, Xanthe Hall, Gegen Atomwaffen – für das Klima“ in: Frankfurter Rundschau vom 7. August 2021)
Laut einer im Jahr 2019 veröffentlichten Studie von Neta Crawford von der Boston University ist das US-amerikanische Verteidigungsministerium der größte institutionelle Verbraucher von fossilen Brennstoffen weltweit. So lagen die Treibhausgasemissionen der Einsätze des US-Militärs im Jahr 2017 bei 59 Millionen Tonnen CO2 und damit etwa bei der Menge, die auch die Industriestaaten Schweden und Dänemark freisetzten. Bezieht man die dazu erforderliche Militärindustrie und die durch sie verursachten Treibhausgasemissionen mit ein, so lagen diese im Zeitraum von 2011 bis 2017 bei durchschnittlich 153 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Aus den bisherigen Klimaabkommen wurden die militärisch bedingten Emissionen auf Druck der USA erfolgreich ausgespart. Das Pariser Abkommen von 2015 überließ die Reduzierung der militärischen Treibhausgasemissionen dem Ermessen der einzelnen Staaten. 

Umfangreiche Informationen zum Thema Militär und Umwelt finden Sie hier.

 

Der BEKLEIDUNGSINDUSTRIE werden drei bis elf Prozent der weltweiten CO2 -Emissionen zugeschrieben.

 

Laut einer am 17. März 2021 im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten Studie werden durch das AUFWÜHLEN DES MEERESBODENS DURCH DIE GRUNDSCHLEPPNETZFISCHEREI jedes Jahr eine Milliarde Tonnen CO2  freigesetzt. Damit ist die aggressive Fischereimethode ähnlich klimaschädlich wie die Luftfahrt (vor Corona war das Fliegen für 900 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich). Durch den Einsatz des schweren Geräts werden aus der aufgewühlten Sedimentschicht am Meeresboden organische Kohlenstoffverbindungen freigesetzt und in klimaschädliches Kohlendioxid umgewandelt. Dadurch versauern die Ozeane schneller, außerdem können die Meere dann weniger CO2 aus der Luft aufnehmen, was den Treibhauseffekt zusätzlich verstärkt.

 

Bei der ERZEUGUNG VON EINER TONNE ZEMENT werden 600 Kilogramm CO2 freigesetzt: 400 aus dem Kalkstein plus 200 beim Brennvorgang. Weltweit werden jährlich über vier Milliarden Tonnen Zement produziert, was insgesamt rund drei Milliarden Tonnen Treibhausgase verursacht – viermal so viel wie der gesamte internationale Flugverkehr und sechs bis neun Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. (Quelle: Anett Keller und Marianne Klute, Dreckiger Zement. Der Fall Indonesien, in: Le Monde diplomatique, Oktober 2016). Aktuell (2024) ist die Zementindustrie in Deutschland für jährlich rund 20 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich.

 

US-Forscher von der Universität von Hawaii belegen in einer am 1. August 2018 veröffentlichten Studie, dass auch PLASTIKMÜLL die Klimaveränderung anheizt, denn der Zerfall der zu Müll gewordenen Kunststoff-Produkte in immer kleinere Teilchen bewirkt, dass dabei das Treibhausgas Methan freigegeben wird.

 

Nach Angaben der EU-Kommission sind GEBÄUDE für rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in den 28 EU-Staaten verantwortlich (2023).

 


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