Sprachenvielfalt

Vor schätzungsweise 100.000 Jahren entwickelten sich die unterschiedlichsten Sprachen und Dialekte beim Menschen im Lauf der Evolution aus biologischen, kulturellen und geografischen Gegebenheiten – also vor allem aufgrund des Lebensraums und der Vermischung mit anderen menschlichen Gruppen.

Die Sprache einer Gemeinschaft ist wesentlich zum Verständnis ihrer kulturellen Traditionen. Sprache ist Träger von indigenem Wissen. Stirbt eine Sprache aus, geht damit auch das Erbe der Gemeinschaft verloren, die ihr Wissen über Generationen zumeist mündlich bewahrt und weitergegeben hat. Die Anerkennung und Wertschätzung der Muttersprache eines Kindes (Sprache und Intonation nimmt es bereits im Mutterleib auf) ist die Grundlage einer erfolgreichen Sprachförderung.

Etwa 6000 Sprachen gibt es derzeit weltweit. Unesco, die Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen, schätzt, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts nur noch die Hälfte, vielleicht aber auch nur noch zehn Prozent von ihnen existieren werden. Laut dem Unesco-Weltatlas der bedrohten Sprachen sind 2.471 Sprachen gefährdet. 646 Sprachen sind akut vom Aussterben bedroht, weil Kinder sie nicht mehr als ihre Muttersprache erlernen. 576 Sprachen werden nur noch von der Generation der Großeltern gesprochen.

21. Februar: Internationaler Tag der Muttersprache


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