Salzseen

SALZSEEN, Binnengewässer mit Salzwasser ohne Abfluss in einen Ozean, befinden sich meistens in Trockengebieten oder Wüsten, so dass sich durch die andauernde Verdunstung der Gehalt von Salzen und Mineralien des Gewässers ständig erhöht. Ist die Verdunstung größer als der Wasserzufluss, entsteht eine Salzwüste. Bei saisonalem Wetter wie sich abwechselnden Regen- und Trockenzeiten ist auch ein stetiger Wechsel zwischen Salzwüste und Salzsee möglich.

Der größte Salzsee der Welt ist mit einer Fläche von etwa 371.000 Quadratkilometern das Kaspische Meer. Zu den bekanntesten Salzseen gehören das Tote Meer mit durchschnittlich 28 Prozent Salzgehalt und der Große Salzsee in Utah mit 25 Prozent Salzgehalt. Europas größter Salzwassersee ist das Mar Menor (das „Kleinere Meer“), eine 180 Quadratkilometer große, durch eine 22 Kilometer lange und 100 bis 1.200 Meter breite Landzunge aus Sand vom Mittelmeer abgetrennte und von ihm nur durch eine schmale Meerenge verbundene Lagune in der Region Murcia in Südspanien. Nachdem im April 2022 das Abgeordnetenhaus zugestimmt hatte, beschloss der Senat in Madrid am 21. September 2022, dass die stark belastete Salzwasserlagune Mar Menor an der Südostküste Spaniens als erstes Ökosystem Europas den Status einer eigenen Rechtspersönlichkeit mit einklagbaren Rechten erhält.

Der Salar de Uyuni in rund 3.600 Metern Höhe in den Anden in Südbolivien, dessen Salzkruste sich vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet hat, ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne der Welt und wird während der Regenzeit zum Himmel auf Erden. Denn wenn sich in der nassen, glatten Oberfläche Wolken und Himmelsblau spiegeln, entsteht ein so gleißendes Bild, dass der Horizont nicht mehr auszumachen ist. Bedroht wird die Idylle der 10.500 Quadratkilometer großen Ödnis allerdings von der Minenindustrie. Denn direkt unter der Salzoberfläche befinden sich riesige Vorkommen an Lithium – das Leichtmetall wird in Handys und Computern verbaut. Die Kommerzialisierung der Lithiumproduktion wurde von Bolivien vergleichsweise langsam gestartet, um einen Ausverkauf des Rohstoffs zu vermeiden.


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