Die innere Uhr der Bäume

Endlich Frühling! Waldbäume wie Rotbuche oder Eiche wissen, wann sie ihre Blätter austreiben können. Eine INNERE UHR schützt sie vor zu frühem Sprießen – beispielsweise bei zufällig warmem Februar- und Märzwetter. Eine Rotbuche hat einen sehr genauen astronomischen Kalender geerbt, der ihr sagt, ab welchem Kalenderdatum die Gefahr vorüber ist, dass ihr zarter Austrieb erfriert. Diese innere Uhr der Waldbäume ist genetisch verankert. Waldbäume haben über viele Jahrtausende evolutiv „gelernt“, keinen „Falschmeldungen“ bzw. Kapriolen des Wetters zu erliegen. Ein wärmeres Klima bringt sie daher im Frühjahr aus dem Takt. Im Boden regt sich alles und Nährstoffe werden von Mikroorganismen bereitgestellt, aber der Baum „weiß“, dass die Zeit ist noch nicht reif ist, und deshalb wartet er. Es dauert viele Baumgenerationen, bis Bäume sich einen neuen inneren Kalender zulegen.

Bäume haben mit Hilfe ihrer inneren Uhr darüber hinaus ein ausgeklügeltes internes System zur Wasserversorgung. Nach Sonnenuntergang werden die Spaltöffnungen der Blätter weitgehend geschlossen – auch, um Wasserverluste zu vermeiden. Doch bereits vor Sonnenaufgang – also noch in der Nacht – öffnen sich die Spaltöffnungen der Blätter wieder und treiben dadurch den Wassertransport aus dem Boden an. Bäume berechnen mit Hilfe ihres internen Weckers den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs im Voraus. So können sie sich optimal vorbereiten, um bereits mit den ersten Sonnenstrahlen Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen und eine effiziente Photosynthese zu betreiben.

25. April: Tag des Baumes


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