INSPIRATION

 

 

Das Wasser ist uns näher als der Geist
Im Körper ist es eingebaut
Es ist der Grundstoff allen Lebens
Zwei Liter täglich brauchen wir

Dies Element ist weich und flüssig
Sein Strömen schafft Bewegung
Es löst das Harte, Feste, Starre
Es verteidigt Leben gegen Tod

Das Wasser ist kein bloßes Mittel
Für Landwirtschaft und Industrie
Es zeigt sich als Prinzip des Lebens
Be-lebt erst Denken und Verstand

Auch Geld sei flüssig, könne fließen
Das Wasser aber ist Prinzip
Verflüssigt Politik und Wirtschaft
Bis alle klares Wasser trinken

Hans Bischlager

(Hans Bischlager, Entschieden wird im Untergrund. Politische Gedichte, Hamburg 2017, S. 18)

 

 

Es ist das Wasser, das in verschiedenen Formen die Erde, die Atmosphäre, den Himmel, die Berge, die Götter und Menschen, die Landtiere und Vögel, das Gras und die Bäume und Tiere bis hinab zu Würmern, Fliegen und Ameisen bildet. Sie alle sind nur unterschiedliche Formen des Wassers. Meditiert über das Wasser!

Thales von Milet (7./6. Jahrhundert v.d.Z., vorsokratischer Naturphilosoph, Geometer und Astronom des archaischen Griechenlands)

 

nec solem proprium natura nec aëra fecit
nec tenues undas: ad publica munera veni

Weder den Sonnenschein noch die Luft hat die Natur zu irgendjemands Privateigentum gemacht
und auch nicht die klaren Wasserwogen: zu Gaben, die allen gehören, bin ich gekommen.

Ovid (43 v.d.Z. –17 n.d.Z., antiker römischer Dichter), Metamorphosen VI 350–351

 

Gelobt seist du, mein Herr, für Schwester Wasser,
Die gar nützlich ist und bescheiden und kostbar und keusch.

Aus dem Sonnengesang des Franz von Assisi

 

…Wasser, das Gottesgetränk …

Nikos Kazantzakis, Alexis Sorbas, Kapitel VIII

 

Als „unverzichtbar für den vollen Genuss des Lebens“ bezeichnet die Uno in ihrer Resolution vom 28. Juli 2010 den Zugang zu sauberem Trinkwasser und zur Sanitärversorgung.

 

Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.

Auszug aus den Erwägungsgründen – Präambel 1 – der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie

 

EL AGUA NO SE VENDE, EL AGUA SE DEFIENDE
Verkauft das Wasser nicht, verteidigt das Wasser

Wandmalerei in Rio de Janeiro

 

Ein neugeborener Mensch besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Ohne Wasser würden wir also gar nicht existieren. Die Flüssigkeit übernimmt im Körper vielfältige Aufgaben. Sie hilft, uns mit wichtigen Stoffen zu versorgen und Überflüssiges wieder auszuscheiden. Wasser regelt den gesamten Stoffwechsel und osmotischen Druck der Zellen.

 

Sauberes Wasser zu haben ist ein grundlegendes Menschenrecht und der Schlüssel zu einem Leben in Würde. Es ist für alle da und jeder Mensch sollte Zugang zu dieser wichtigen Ressource haben.

Brot für die Welt

Unsere Formel für mehr Gerechtigkeit auf der Welt: H₂O

Brot für die Welt

 

Das Urelement Wasser ist die Grundlage allen Lebens und unser wichtigstes Lebensmittel. Wasser gehört uns allen, Wasser kennt keine Grenzen.

Misereor-Fastenkalender 2021, 22. März

 

Wasser ist in evolutionärer Hinsicht die Wiege allen Lebens. Erste Lebensbausteine und Organismen entstanden, wie schon Charles Darwin anmerkte, vermutlich in einem „warmen Teich“. Die weitere Evolution spielte sich über viele Millionen Jahre lang in den Urozeanen ab. Landlebewesen wie der Mensch haben jedoch in gewisser Weise jenen Urozean mit an Land genommen: Das menschliche Körperwasser entspricht in der mittleren Zusammensetzung immer noch dem Meerwasser. Jede einzelne der Milliarden und Abermilliarden menschlichen Zellen trägt in ihrem eigenen winzigen Wasserreservoir quasi ein Tröpfchen Erinnerung an den Ursprung. Wasser ist nicht nur die Wiege der Evolution. Wir alle haben uns über Monate im Wasserbett der mütterlichen Fruchtblase gerekelt und entwickelt. Unsere vorgeburtliche Ernährung wurde über die Nabelschnur des mütterlichen Blutkreislaufes gesichert. Und unser erster eigenständiger Schluck Flüssigkeit war daher auch nicht etwa Muttermilch, sondern Wasser – nämlich Fruchtwasser.

Reinhard Lassek, Kostbares Nass. Das Molekül des blauen Planeten,
in: Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft 6/2021, S. 30–32, Zitat: S. 32