Wasserverschmutzung, Wasserverschwendung und Wassermangel; Wasserprivatisierung; Wasserkonflikte: Aktion

 

AKTION

 

  • Am 28. Juli 2010 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen zu einem Menschenrecht erklärt. 122 Staaten, darunter Deutschland, befürworteten die Resolution. Einklagbar ist der Anspruch nicht, er besitzt aber eine hohe symbolische Bedeutung.
  • Ziel 6 der am 25. September 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung lautet: „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten“.
  • Eine globale Aktionsagenda mit gut 700 Selbstverpflichtungen ist das Ergebnis der UN-Wasserkonferenz vom 21. bis 24. März 2023 in New York. Es war die erste große UN-Konferenz seit 1977, bei der ausschließlich das Thema Wasser verhandelt wurde.
  • Ziel der am 23. Oktober 2000 verabschiedeten und am 22. Dezember 2000 in Kraft getretenen Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist es, dass europäische Gewässer spätestens bis zum Jahr 2027 in einem „guten Zustand“ sind. Für den Weg dahin hat die Europäische Union den Mitgliedstaaten einen klaren Zeitplan und drei sechsjährige Bewirtschaftungszyklen vorgegeben. Der im Herbst 2016 vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte Bericht „Die Wasserrahmenrichtlinie – Deutschlands Gewässer 2015“ zeigt die Ergebnisse des ersten Bewirtschaftungszeitraumes und die Entwicklung seit dem Jahr 2009 und gibt einen Ausblick auf den beginnenden zweiten Bewirtschaftungszeitraum.
  • Nachdem mehr als 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger der EU die im Jahr 2010 ins Leben gerufene Initiative „Right2Water“ (Recht auf Wasser) gegen die Privatisierung der Wasserversorgung, die erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative (EBI), mit ihrer Unterschrift unterstützt haben – knapp 1,8 Millionen Menschen, unter ihnen mehr als eine Million in Deutschland, forderten, ein europäisches Recht auf Wasser gesetzlich festzuschreiben –, hat EU-Binnenmarktkommissar Michael Barnier am 21. Juni 2013 seine Pläne für eine europaweite Ausschreibung der Wasserversorgung von Stadtwerken aufgegeben. Insgesamt habe die Initiative mehr als 1,65 Millionen Unterschriften übermittelt, teilte die Brüsseler Behörde Ende Dezember 2013 mit. Mit der Verabschiedung neuer Richtlinien der EU am 15. Januar 2014 für die Vergabe öffentlicher Aufträge ist die befürchtete Privatisierung der Wasserversorgung jetzt erst einmal vom Tisch. Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) könnte allerdings unter anderem auch zu einer Wasser-Privatisierung „durch die Hintertür“ führen.
  • Wie aus einer neuen Wasserrichtlinie hervor, die das Europäische Parlament am 15. Dezember 2020 verabschiedet hat, sollen künftig alle Menschen in der EU sollen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Unter anderem werden die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, mehr öffentliche Wasserspender aufzustellen. Wenn die EU-Mitgliedsstaaten die neuen Regeln umsetzen, könnten etwa wohnsitzlose oder nicht sesshafte Menschen leichter an kostenloses Trinkwasser kommen. Die Neufassung der Trinkwasserrichtlinie aus dem Jahr 1998 geht auf die europaweite Bürgerinitiative „Right2Water“ zurück. Es ist die erste erfolgreiche Initiative dieser Art, die in der EU in Gesetzesform gegossen wird.
  • Im November 2016 hat die EU-Kommission Deutschland wegen des Verstoßes gegen die Nitrat-Richtlinie vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt. Die Experten in Brüssel werfen der Bundesregierung vor, viel zu lange geduldet zu haben, dass durch die Massentierhaltung viel zu viel gesundheitsgefährdendes Nitrat in Gewässer gelangt.
  • Die Welttoilettenorganisation (World Toilet Organization, WTO) ist eine nichtkommerzielle internationale Nichtregierungsorganisation (NRO) mit dem Ziel, die Situation sanitärer Einrichtungen weltweit zu verbessern. Sie ist ein Dachverband nationaler Toilettenorganisationen und hat nach eigenen Angaben mittlerweile 190 Mitgliedsorganisationen aus 56 Ländern (Stand: Januar 2009).
  • German Toilet Organisation.
  • Das Ökumenische Wassernetzwerk (ÖWN), ein Netzwerk christlicher Kirchen und Organisationen, setzt sich weltweit für den Zugang der Menschen zu sauberem Wasser ein. Eine Erklärung, die im Rahmen der Konsultation des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vom 10. bis 12. Juni 2013 in Berlin veröffentlicht wurde, ruft Kirchen, Regierungen und die Vereinten Nationen dazu auf, sich für einen allgemeinen Zugang zu Wasser, Sanitärversorgung und Körperpflege einzusetzen und dem Zugang zu Wasser auf ihren Tagesordnungen ab 2015 hohe Priorität einzuräumen.
  • Griechenland soll gezwungen werden, die zwei größten Wasserwerke in Thessaloniki und Athen zu privatisieren. Dagegen protestiert des Netzwerk Griechenlandsolidarität.
  • Seit 1991 findet jedes Jahr in Stockholm die Weltwasserwoche statt; sie wird vom Internationalen Wasserinstitut Stockholm (SIWI) organisiert. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen treffen sich, um gemeinsam globale Lösungsansätze im Wassersektor zu erarbeiten. Obwohl dort keine völkerrechtlich verbindlichen Abkommen oder Verträge abgeschlossen werden, gilt die Weltwasserwoche inzwischen als bedeutendes internationales Forum. Sie endet mit der Verleihung des Wasserpreises. Die diesjährige Weltwasserwoche findet vom 23. bis 28. August statt.
  • UN-Wasserbüro.
  • Unicef-Kampagne Wasser wirkt.
  • Seit 1992 setzt sich die Organisation arche nova in krisengeschüttelten Ländern dafür ein, sauberes Trinkwasser zu gewinnen.
  • Um dem Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung weltweit zum Durchbruch verhelfen, ist das Interreligiöse Bündnisses für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (Global Interfaith WASH Alliance, GIWA) gegründet worden. Dessen Hauptanliegen ist es, Kirchen, Religionsgemeinschaften und religiöse Hilfsorganisationen in gemeinsame Kampagnen einzubinden, um allen Menschen Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung zukommen zu lassen.
  • Verbrauchern, die Kosmetik- und Zahnpflegeartikel mit Plastikkügelchen meiden möchten, bietet das unabhängige Online-Produktnachschlagwerk Codecheck.info jetzt eine kostenlose App an, die Informationen über belastete Waren gibt. Weiteres ist auch über die Website zu erfahren.
  • Brot für die Welt.
  • Umweltverbände, Gewerkschaften und Hilfswerke sind im Netzwerk UNSER Wasser zusammengeschlossen.
  • Wash-Netzwerk.
  • Mit der Wanderausstellung „Durstige Güter will der BUND Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU), der Vereinigung deutscher Gewässerschutz e.V. (VDG) und der Agentur Prototypen für die Auswirkungen des eigenen Konsums auf die globalen Süßwasserressourcen sensibilisieren.
  • Die gemeinnützige Umweltschutzorganisation VSR-Gewässerschutz e.V. setzt sich für das Leben im und am Wasser ein.
  • Wer Bioprodukte kauft, unterstützt die Landwirte, die mit hohem Arbeitseinsatz und Engagement eine grundwasserschonende Landwirtschaft praktizieren – ohne chemisch-s ynthetische Pestizide und ohne Mineraldünger. Das entlastet auch Bäche, Flüsse und Grundwasser. Die Bio-Wasseruhr gibt einen einfachen und schnellen Überblick darüber, in welchem Umfang die Ökolandwirtschaft in Deutschland durch den Verzicht auf Schadstoffe und die Förderung gesunder Böden zum Schutz der natürlichen Wasservorkommen beiträgt. Sie zeigt damit gleichzeitig, welche monetären Leistungen der Ökolandbau für die Gesellschaft erbringt, da dieses Wasser direkt vor Verunreinigungen geschützt ist und potenziell nicht durch teure Verfahren aufbereitet werden muss. Im Jahr 2022 haben Ökoböden für neue und saubere Grundwasserbildung im Umfang von 2,7 Milliarden Kubikmetern gesorgt. Nimmt man alle Daten zusammen, errechnen sich daraus aktuell fast 1000 Euro an ersparten Wasseraufbereitungskosten pro Hektar Ökolandbau (laut einer Pressemitteilung des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) vom 14. Februar 2023 betrug im Jahr 2022 die gesamte Bioanbaufläche in Deutschland 1.869.227 Hektar).

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