Schwund der Biodiversität: Information: Biodiversität

 

Biodiversität

 

Biodiversität umfasst die Vielfalt der Lebensräume und Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Alle drei Aspekte sind eng verknüpft und beeinflussen sich wechselseitig. Die biologische Vielfalt, das kunstvolle Netzwerk der Pflanzen und Tiere und ihrer Lebensräume, stützt alles Leben auf dieser Erde. Biodiversität ist die Grundlage für gesunde Nahrung, sauberes Wasser, gute Luft und ein stabiles Klima. Diese Grundlage für unser Leben ist bedroht.

Nach neuesten Schätzungen leben rund 8,7 Millionen verschiedene Arten auf der Erde – plus/minus 1,3 Millionen. Das zeigt eine Untersuchung amerikanischer und britischer Forscher. Bei ihrer Analyse zählten sie nur die auf der Welt existierenden Lebewesen, die einen Zellkern haben, also sogenannte Eukaryoten. Lebewesen ohne Zellkern, etwa Bakterien und Viren, wurden nicht mit aufgenommen. Der mit Abstand größte Teil der auf der Welt lebenden Arten sind Tiere (knapp 7,8 Millionen), gefolgt von Pilzen (rund 610.000) und Pflanzen (knapp 300.000). Rund ein Viertel aller Arten lebt in den Ozeanen. Ein Großteil dieser Organismen ist der Wissenschaft noch völlig unbekannt, schreiben die Forscher im Fachmagazin PloS Biology. Allein an Tieren, Pflanzen und Pilzen sind weltweit zurzeit etwa 1,8 Millionen Arten bestimmt. Davon leben in Deutschland rund 71.500 Arten.

Die artenreichsten Orte dieser Welt liegen am Äquator. Auf nicht einmal drei Prozent der Erdoberfläche leben 77 Prozent aller Landwirbeltiere und 55 Prozent aller Süßwasserfischarten. Auch 50 Prozent aller Pflanzenarten sind dort beheimatet. Im Verhältnis zu seiner Größe ist Costa Rica weltweit das Land mit der größten Artenvielfalt. Wegen seiner Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen auf engstem Raum gilt Ecuador weltweit als das Land mit der größten Biodiversität pro Quadratkilometer.

Weltweit gibt es 34 sogenannte Hotspots der Biodiversität, Regionen, die außergewöhnlich vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten. Solche Regionen sind der Amazonas-Regenwald, Madagaskar, Teile des tropischen Afrikas, der Philippinen, der Inselwelt Indonesiens oder der Karibik. Dort kommen zudem besonders viele endemische Arten vor, die sonst nirgendwo anders auf der Erde zu finden sind. Laut einer im Fachmagazin Conversation Letters am 5. August 2019 veröffentlichten Studie ist die Natur nur noch in weniger als zehn Prozent dieser Flächen intakt.

Die Organisation Global Wildlife Conservation hat eine Liste verlorener Arten aus mehr als 160 Ländern zusammengetragen sowie eine Liste der 25 meistgesuchten verlorenen Spezies veröffentlicht. Der 2020 wieder gesichtete vietnamesische Maushirsch ist die erste wiederentdeckte Art dieser Liste.

Lifegate 2021 zeigt auf einer interaktiven navigierbaren Karte, wie die bislang 2,6 Millionen bekannter Arten der Erde miteinander verwandt sind. Tausende Porträtfotos verdeutlichen die bedrohte Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten.


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