Schädigung und Zerstörung der Wälder: Information: Besonders betroffene Regionen

 

Besonders betroffene Regionen

 

 

Immer noch ist der Amazonas-Regenwald der größte zusammenhängende Regenwald der Erde. Vor 70 Jahren wuchs noch auf etwa 15 Prozent der Landmasse der Erde tropischer Regenwald. Mittlerweile (2021) ist davon kaum mehr als die Hälfte übrig. 50 Millionen Jahre ist er alt, doch in nur einem halben Jahrhundert sind 20 Prozent dieses Waldes abgeholzt worden. Das entspricht einer etwa zwei Kilometer breiten Straße, die von hier bis zum Mond reicht. Das Gebiet Amazoniens erstreckt sich über eine Fläche von 6,7 Millionen Quadratkilometern, verteilt auf neun Länder. Es ist damit deutlich größer als alle 28 Mitgliedsstaaten der EU zusammen. Allein der brasilianische Anteil entspricht etwa der Größe Westeuropas. Der Amazonas-Regenwald speichert enorme Mengen Kohlenstoff, gilt als „Regenmaschine“ für Südamerika und ist ein Hort der Artenvielfalt: Etwa zehn Prozent aller uns bekannten Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor, so viele wie in keiner anderen Region auf unserem Planeten.

In nur etwas über einem Jahrzehnt wurden allein in 24 von Entwaldung besonders stark betroffenen Gebieten eine Fläche von 43 Millionen Hektar tropischen Regenwalds zerstört. Das entspricht ungefähr der Größe von Deutschland und Irland zusammen. Ein Großteil der Tropenwaldzerstörung geht auf das Konto der kommerziellen Landwirtschaft, die weitere Weide- und Ackerflächen für die Nahrungsmittelproduktion geschaffen hat. Zu diesem Ergebnis kommt die am 13. Januar 2021 vom WWF veröffentlichte Studie „Deforestation Fronts”. Der Bericht basiert auf Satellitendaten aus dem Zeitraum von 2004 bis 2017. Er identifiziert 24 Hotspots, an denen die Entwaldung extrem voranschreitet. Den größten Verlust verzeichnet der Report im Amazonas (Brasilien, Kolumbien, Peru, Bolivien, Venezuela und Guyana) mit 18,3 Millionen Hektar zerstörtem Wald. Dahinter liegen die Wälder auf Borneo (Indonesien, Malaysia; 5,8 Millionen Hektar zerstörter Regenwald) und der Gran Chaco (Paraguay und Argentinien; 5,2 Millionen Hektar zerstörter Regenwald).

Dem 34. Bericht an den Club of Rome (Endspiel. Wie wir das Schicksal der tropischen Wälder noch wenden können. Der neue Bericht an den Club of Rome, Oekom Verlag, München 2015) zufolge sind allein durch Holzeinschlag Tropenwälder von mehr als der Größe Indiens verschwunden. Nach jahrzehntelangem Raubbau umfassen die verbliebenen Flächen am Amazonas, in Afrika und Asien noch eine Fläche, die größer ist als die der USA. Wird die Abholzung nicht gestoppt, werden bis 2050 voraussichtlich Waldgebiete von der doppelten Größe Spaniens verschwinden. (Die Regenwälder sind gigantische Klimamaschinen, die das Wetter weiträumig durch den von ihnen ausgelösten permanenten Wechsel von Verdunstung und Niederschlag beeinflussen. Sie gelten als „grüner Ozean“, und sie sind enorme Kohlenstoffspeicher, was für die globale CO2-Bilanz von entscheidender Bedeutung ist.)

Der vom WWF am 16. November 2022 veröffentlichten Studie „Risking the Amazon“ zufolge steht der Amazonas Regenwald durch Klimawandel, Waldverlust und Zustandsverschlechterung inzwischen sehr kurz vor Erreichen des Kipp-Punktes. In der Folge würde der Waldzustand sich drastisch weiter verändern und zunehmende Dürren und Brände seine Erholung verhindern – bis hin zu einem möglichen großflächigen Absterben bis zum Jahr 2030.

Laut einem am 2. Dezember 2022 veröffentlichten Bericht der gemeinnützigen brasilianischen Netzwerke Raisg und Map Biomas ergab eine Auswertung der Satellitenbeobachtung von 1985 bis 2021, dass die Amazonasregion seit 1985 fast zehn Prozent ihrer natürlichen Vegetation eingebüßt hat. Entwaldete Gebiete seien von anfangs 490.000 Quadratkilometern auf 1,250 Millionen Quadratkilometer angewachsen.

Das größte Regenwaldgebiet auf dem amerikanischen Kontinent nach dem Amazonas-Regenwald ist die Selva Maya im Grenzgebiet zwischen Belize, dem Norden Guatemalas und dem Südosten Mexikos. Sie bedeckt über vier Millionen Hektar Land und verfügt über eine außergewöhnliche biologische Vielfalt. In dieser Region, auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, wurde am 15. Dezember 2023 die erste, 473 Kilometer lange, San Francisco de Campeche mit dem Badeort Cancún verbindende Teilstrecke des insgesamt 1554 Kilometer langen Schienennetzes des künftigen Eisenbahnnetzes Tren Maya eröffnet. Die Schneise durchschneidet das satte Grün einer bisher unberührten Natur und dürfte dem Ökosystem irreversiblen Schaden zufügen. Im ersten Quartal 2024 sollen die übrigen Abschnitte in den Betrieb gehen.

Laut der Organisation SOS Mata Atlântica (die wegen ihres Artenreichtums bekannte Mata Atlântica gehört zu den bedrohtesten Regenwäldern der Welt und erstreckte sich einst über die gesamte Ostküste Brasiliens) bedeckte der Regenwald früher 15 Prozent Brasiliens, des fünftgrößten Landes der Erde. Heute sei es nur noch ein Prozent. Zwischen 1985 und 2017 verlor Brasilien 71 Millionen Hektar Urwald. Das entspricht der doppelten Fläche Deutschlands. Wie die brasilianische Regierung am letzten Novemberwochenende 2018 bekanntgab, wurden zwischen August 2017 und Juli 2018 im brasilianischen Amazonasgebiet 7900 Quadratkilometer Wald abgeholzt (was in etwa der Fläche von einer Million Fußballfeldern entspricht), rund 14 Prozent mehr als im Erhebungszeitraum davor. Seit 2008, als 12.900 Quadratkilometer gerodet wurden, lagen die Zahlen stets deutlich niedriger. Im Jahr 2019 gingen laut Global Forest Watch 1,35 Millionen Hektar des wertvollsten, weil unbewirtschafteten Urwalds verloren (rund 80 Prozent des Waldes in Brasilien sind unberührt). Nach offiziellen Zahlen des staatlichen brasilianischen Klimainstituts Inpe wurde erstmals seit elf Jahren die Marke von 10.000 Quadratkilometern Abholzungsfläche in der brasilianischen Amazonasregion übersprungen. Wie die Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlichte, wurden die entsprechenden Daten zwischen August 2018 und Juli 2019 ausgewertet. Amazonien dürfte in den zwölf untersuchten Monaten demnach rund 1,2 Milliarden Bäume verloren haben. Wie das brasilianische Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) mitteilte, wurden zwischen August 2019 und Juli 2020 34 Prozent mehr Fläche des Regenwaldes abgeholzt als im Vorjahreszeitraum. Wie INPE am 27. Oktober 2021 mitteilte, sind zwischen August 2020 und Juli 2021 im brasilianischen Teil des Amazonas-Regenwaldes mehr als 13.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt oder abgebrannt worden. Damit sei die vernichtete Fläche gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent gewachsen. Sie entspricht etwa fünfmal der Größe des Saarlandes oder rund 18.000 Fußballfeldern. Wie die Naturschutzorganisation WWF Deutschland am 2. September 2022 berichtete, wurden dem INPE zufolge im brasilianischen Amazonas-Regenwald zwischen August 2021 und Juli 2022 8.590 Quadratkilometer Wald zerstört.
Wissenschaftler:innen warnen davor, dass die Abholzung dem „Tipping-Point“ gefährlich nahekommt. Wird der Kipppunkt überschritten, nehme der Regenwald und das Klima unwiederbringlich Schaden: Die Bäume sterben ab, der in ihnen gespeicherte Kohlenstoff gelangt in die Atmosphäre. Laut einer Mitteilung der Naturschutzorganisation WWF Deutschland vom 12. März 2024 weist das Nationale Weltrauminstitut (INPE) fFür den Zeitraum zwischen August 2023 und Februar 2024 einen Waldverlust von 2.350 Quadratkilometern aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Rückgang um 56 Prozent.

Laut einer Mitteilung der Naturschutzorganisation WWF Deutschland vom 12. März 2024 ist die Zerstörung des brasilianischen Cerrado stark angestiegen. Für den Zeitraum zwischen August 2023 und Februar 2024 weist das Überwachungssystem des INPE einen Waldverlust von 3.798 Quadratkilometern aus. Das entspricht der vierfachen Fläche Berlins und markiert eine Zunahme von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Cerrado, der auch als Brasiliens Wasserreservoir gilt, liefert rund 40 Prozent des gesamten Süßwassers in Brasilien. Er ist Heimat von etwa fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten auf dem Planeten und ist damit einer der Orte mit der größten biologischen Vielfalt. In den letzten 36 Jahren hat sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche im Cerrado nahezu verfünffacht, auf mittlerweile rund 230.000 Quadratkilometer. Das entspricht der Größe Großbritanniens. Auf dieser Fläche findet heute fast die Hälfte der nationalen Produktion von Soja und Zuckerrohr sowie ein Großteil der Baumwolle statt.

Der kongolesische Urwald ist die zweite „grüne Lunge“ der Erde. Auf weit mehr als zwei Millionen Quadratkilometern breitet sich dort das nach dem Amazonas zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde aus. Jüngsten Studien zufolge ist der vom Regenwald bedeckte Teil des Kongos in den 15 Jahren bis 2018 von 67 auf 54 Prozent zurückgegangen. Greenpeace fordert, dass sämtliche industrielle Aktivitäten wie Rodung oder Bodenschatzabbau innerhalb des Urwalds verboten werden.

Vom geplanten Bau des Nicaragua-Kanals wäre eine Fläche von ungefähr 4000 Quadratkilometern betroffen, was der Größe des Ruhrgebiets entspricht. Betroffen wären neben großen Urwaldflächen auch mehrere Naturschutzgebiete und der Nicaragua-See. 278 Kilometer lang, bis zu 530 Meter breit und rund 30 Meter tief soll der Kanal werden.

In Mexiko werden pro Jahr 1500 bis 4000 Hektar Wald gerodet, um Platz für Avocado-Felder zu schaffen. Zwischen 2000 und 2010 vergrößerte sich die Anbaufläche in dem Land von 95.000 auf mehr als 134.000 Hektar. Etwa die Hälfte der Plantagen wurde auf Waldflächen gepflanzt, die auf zweifelhafte Weise den Besitzer wechselten, wie die Agrar- und Umweltorganisation Gira betont. Im Bundesstaat Michoacán werden ganze Wälder für weitere Avocado-Bäume illegal abgeholzt.

Indonesien gehört mit 95 Millionen Hektar tropischer Waldfläche zu den bedeutendsten Ländern für Regenwaldschutz. Allerdings wird der Regenwald in dem Land noch schneller abgeholzt als in Brasilien Nach einer neuen Studie der US-amerikanischen Universität von Maryland in College Park sind es durchschnittlich fast 50.000 Hektar im Jahr, das entspricht in etwa der Fläche des Bodensees. Seit 1990 hat das Land 31 Millionen Hektar Wald verloren – eine Fläche fast so groß wie Deutschland. Von den ursprünglichen Waldgebieten Borneos, die einmal 95 Prozent der Insel bedeckten und nach dem Amazonas-Wald der zweitgrößte zusammenhängende Regenwald der Erde waren, ist nicht einmal mehr die Hälfte übriggeblieben. Auf der Insel Sumatra gab es 1900 noch etwa 16 Millionen Hektar Tieflandregenwald; heute sind diese auf etwa 250.000 Hektar geschrumpft, ein Verlust von über 98 Prozent. Wissenschaftler schätzen, dass in den zwölf Jahren zwischen 2000 und 2012 insgesamt mehr als sechs Millionen Hektar Wälder von den Inseln Indonesiens verschwunden sind – eine Größenordnung, die ungefähr der Landfläche Kroatiens entspricht. Laut WWF nahm die mit Wald bedeckte Fläche Indonesiens allein von 2011 bis 2018 um 25,6 Millionen Hektar ab – eine Fläche größer als die Insel Großbritannien. In den Jahren 2017 und 2018 ging die Entwaldungsrate in Indonesien erstmals zurück. Den offiziellen Zahlen der indonesischen Regierung zufolge wurden im Jahr 2017 480.000 Hektar und im Jahr 2018 440.000 Hektar abgeholzt. Zwischen 2020 und 2030 soll die jährliche Entwaldung weiter auf 325.000 Hektar pro Jahr begrenzt werden.
Indonesien ist der größte Palmölproduzent der Welt (der Verbrauch von Palmöl hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, in Deutschland werden jährlich rund 1,3 Millionen Tonnen Palmöl verbraucht): Auf 13,5 Millionen Hektar – einer Fläche drei Mal so groß wie die Schweiz – wachsen Ölpalmen, bis 2020 soll sich die Fläche verdoppeln. Palmölplantagen sind die am schnellsten wachsenden Monokulturen der Welt und dafür verantwortlich, dass Indonesien Brasilien als Waldvernichter Nummer ein abgelöst hat. Ölpalmen wachsen weltweit fast ausschließlich auf Flächen, auf denen einst Regenwald stand. Malaysia verlor laut oben genannter Studie zwischen 2000 und 2012 14,4 Prozent seiner Waldoberfläche. Laut der Umweltstiftung WWF sind seit 1980 in Indonesien und Malaysia mehr als 3,5 Millionen Hektar Wald gerodet worden, um Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen.

Ein im Juli 2017 veröffentlichter Report der internationalen Waldschutzorganisation „Rainforest Action Network“ (RAN) zeigt, dass eine Reihe bekannter Unternehmen, darunter Pepsico, Unilever und Nestlé, indirekt weiterhin in die illegale Abholzung von Regenwald in Indonesien verwickelt sind.

In Papua-Neuguinea sind zwischen 2010 und 2016 rund 1,26 Millionen Hektar Wald gerodet worden, um Palmölplantagen zu errichten.

Myanmar hat eine der höchsten Abholzungsraten weltweit: Zwischen 1990 und 2010 hat das Land 20 Prozent seiner Waldflächen verloren. Doch die Menschen, die in diesen Gebieten leben, haben auf das Schicksal der Wälder, von denen sie abhängig sind, so gut wie keinen Einfluss. Sie sind bedroht durch das Ziel, ausländische Investitionen anzuziehen, um ökonomisches Kapital zu erzeugen. Das Land ist heute einer der „heißesten“ Märkte für Investoren überhaupt.

In der Mekong-Region in Südostasien droht Abholzung die letzten bewaldeten Rückzugsgebiete zahlreicher Arten zu zerstören. Darauf verweist die Umweltstiftung WWF in einer Studie. Die Organisation zählt zu der Region fünf Länder. In Kambodscha sei zwischen 1973 und 2009 ein Fünftel der Wälder abgeholzt worden, in Laos und Birma fast ein Viertel, in Thailand und Vietnam 43 Prozent. Wenn das Abholztempo nicht gedrosselt werde, dürften 2030 nur noch 14 Prozent der Waldflächen so intakt sein, dass Arten darin überleben können, so die Naturschützer.

Ecuadors Staatspräsident Rafael Correa hat im Jahr 2007 vor den UN der Weltgemeinschaft ein Abkommen zum Schutz des Yasuní-Naturparks vorgeschlagen. Das Weltnaturerbe am Amazonas ist so artenreich wie kaum ein Flecken auf der Erde – auf einem Hektar gibt es hier mehr Baumarten als in ganz Nordamerika zusammen. Doch befindet sich unter der Erde dieses Naturparks das größte noch unangetastete Ölfeld des Landes. Die Regierung Ecuadors hat sich verpflichtet, 846 Millionen Barrel Erdöl im Boden zu lassen, um die einzigartige biologische Vielfalt und die indigenen Völker, die in diesem Gebiet leben, zu schützen, wenn die internationale Gemeinschaft 50 Prozent der entgehenden Öl-Einnahmen (3,6 Milliarden US-Dollar, 2,7 Milliarden Euro) aufbringt. Bis Mitte August 2013 kamen jedoch lediglich 13,3 Millionen Dollar, nicht einmal ein Prozent der erwarteten Summe, zusammen, so dass Correa das Abkommen am 15. August 2013 in einer Fernsehansprache für gescheitert erklärte; er werde das Parlament um die Erlaubnis für Bohrungen in dem Gebiet bitten. (Vgl. Adam Chimienti und Sebastian Matthes, Verrat am Regenwald, in: Le Monde diplomatique, Oktober 2013). Im Mai 2014 erteilte das zuständige Ministerium die Umweltlizenz für die Ölfelder Tiputini und Tambacocha, die im Norden des Yasuní-Nationalparks liegen.
Das Yasuní-Modell beruhte auf der Idee von globaler Klimagerechtigkeit. Bliebe das Öl im Boden, würden dadurch Emissionen von 407 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Vor allem die Staaten und Eliten des globalen Nordens sollten als Hauptverursacher des Kohlendioxidausstoßes in die moralische Pflicht genommen werden, ihre Umweltschulden gegenüber dem Süden auszugleichen. (Vgl.  Alberto Acosta, Öl für zehn Tage. Die Schäden der Förderung aber bleiben, in: Le Monde diplomatique, März 2011)
Seit Anfang Januar 2018 wird im Yasuni-Nationalpark nach Öl gebohrt, im Februar soll das erste Öl gefördert werden. Allerdings plant der neue Staatspräsident Ecuadors, Lenin Moreno, einen Volksentscheid über die Ausweitung von Schutzzonen, in denen indigene Völker leben. In diesen Schutzzonen soll nicht nach Öl gebohrt werden dürfen. Eine andere Hoffnung ruht auf den Klimakonferenzen. Dort wurde ein Klimafonds beschlossen, der mit mehr als 100 Milliarden Dollar gespeist werden soll. Einen Teil dieses Geldes könnten Regierungen als Entschädigung dafür erhalten, dass sie fossile Rohstoffe im Boden lassen.
Im Jahr 2013 beanstragte das „YASunidos-Kollektiv“ ein Referendum zum Schutz des Yasuní-Nationalparks vor der Ausbeutung der Erdölvorkommen. Nach einer langen Geschichte von juristischen Hürden, Betrug und massivem Druck seitens der Regierungen gab das Verfassungsgericht am 9. Mai 2023 grünes Licht für das Referendum – ein historischer Tag im Kampf für die Mitbestimmung und Rechte der Nautur in Ecuador. Am 20. August 2023 hat die Bevölkerung mit 59 Prozent entschieden, dass das Erdöl unter dem Regenwald im Boden bleiben muss.


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