Robbenjagd, Pelztierzucht: Information

 

INFORMATION

 

Die Robbenjagd ist vor allem wegen ihrer zum Teil brutalen Fangmethoden höchst umstritten. An der Atlantikküste werden manche Tiere durch Knüppelschläge auf den Kopf getötet. Dabei kommen auch sogenannte Hakapiks zum Einsatz, Jagdwerkzeuge, mit denen die Robben erst erschlagen und dann über das Eis gezogen werden. Informationen finden Sie hier und hier.

 

In Pelztierfarmen werden vorwiegend Nerze, aber auch Füchse, Marderhunde, Iltisse, Kaninchen und Chinchillas gezüchtet. 57,5 Prozent des weltweiten Nerzfellangebots kommen aus europäischen Farmen (Wert: ca. 1,5 Milliarden Euro). Wichtigster Abnehmer der europäischen Felle ist China – als weltweit zweitgrößter Nerzfelllieferant. (Quelle: Wikipedia) China liefert mehr als die Hälfte aller fertigen Pelzbekleidung, die in die USA und nach Europa verkauft wird.

Tierrechtler*innen fordern seit längerer Zeit ein weltweites Verbot von Pelztierfarmen, unter anderem mit der Begründung, dass Menschen Pelz aus reinen Prestigegründen tragen und eben hierfür Lebewesen sterben müssten. Ferner stehen Pelztierfarmen vielerorts unter Verdacht, Tieren aus ökonomischen Gründen unverhältnismäßig viel Leid zuzufügen. Darunter fallen Vorwürfe wie das Halten von Tieren in viel zu kleinen Käfigen; das natürliche Streifgebiet etwa des Nerzes übertrifft im Einzelfall den Raum, der ihm in seinem Käfig zur Verfügung steht, um das Zehnmillionenfache. (Quelle: Wikipedia) In welchen Ländern Pelzfarmen verboten sind, erfahren Sie hier.

Laut Bundesagrarministerium werden in zwölf EU-Staaten noch acht Millionen Pelztiere in Farmen gehalten (Stand Juni 2023).
In mehr als 20 europäischen Ländern ist die Pelztierzucht verboten.

Nachdem im Jahr 2017 in Deutschland mit dem „Tiererzeugnisse-Handels-Gesetz“ hohe gesetzliche Auflagen für die Haltung von Nerzen, Füchsen und anderen Pelztieren erlassen wurden, hat die letzte deutsche Pelztierfarm im Jahr 2019 ihren Betrieb eingestellt.
Das oberste Gericht der Niederlande, dem nach Dänemark bis dato zweitgrößten europäischen Anbieter von Nerzpelzen, hat im Jahr 2016 entschieden, die Nerzzucht ab dem Jahr 2024 zu verbieten. Im Juli 2020 stimmte das niederländische Parlament mit überwältigender Mehrheit für die Schließung der Nerzfarmen bis Ende des Jahres. Damit war die als besonders grausam geltende Käfighaltung der Nerze in 15 europäischen Ländern verboten.
Dänemark war mit 1100 Nerzfarmen der weltweit größte Anbieter von Nerzpelzen. Im Jahr 2019 hat das Land 40 Millionen Nerzfelle – vor allem an China – verkauft. Am 4. November 2020 hat die dänische Regierung die Tötung aller 13,5 Millionen Nerze angeordnet, da die ausschließlich zum Verkauf ihrer Pelze gezüchteten Tiere sowohl von Menschen mit Covid-19 angesteckt als auch umgekehrt Menschen infizieren können. Vom 1. Januar 2023 ist Nerzzucht zur Pelzproduktion in Dänemark wieder erlaubt. Wie der Sender „DR“ am 12. Dezember 2022 berichtete, seien 10.000 Nerze aus isländischen Farmen bereits auf dem Weg ins Land. Mitte Januar sind 753 Nerze, in Freiheit solitär lebende Raubtiere, in einem LKW aus Norwegen angeliefert worden.
In Polen, dem seinerzeit nach Dänemark drittgrößten europäischen Anbieter von Nerzpelzen, werden nach Angaben von Tierschützern jedes Jahr fünf bis sechs Millionen Nerze auf mehreren Hundert Farmen getötet.

Wie aus einem am 27. Januar 2016 veröffentlichten Vorabbericht der Zeitschrift „Test“ hervorgeht, sind viele als Kunstfell deklarierte Fellkragen oder Mützen-Bommel aus echtem Fell hergestellt. Obwohl Händler in der Europäischen Union verpflichtet sind, echte Felle mit einem Hinweis zu kennzeichnen, halten sich Textilkonzerne offenbar nicht immer daran. Viele Pelze stammten vermutlich von Marderhunden, deren Fell oft kostengünstiger sei als die Herstellung von künstlichem Fell.


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