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Analphabetismus

 

Man unterscheidet vor allem zwischen primärem und funktionalem Analphabetismus. Primäre bzw. totale Analphabeten haben nie eine Schule besucht und nie gelernt zu lesen oder zu schreiben. Funktionale Analphabeten können zwar Buchstaben, Wörter und einfache Sätze lesen und schreiben, haben aber Mühe, zusammenhängende Texte zu lesen und zu verstehen. Eine weitere Form ist der Sekundäre Analphabetismus: Er betrifft Menschen, die das Lesen und Schreiben so weit verlernen, dass sie schließlich den schriftsprachlichen Mindeststandard unterschreiten.

Etwa 781 Millionen Menschen WELTWEIT sind Analphabeten, rund 496 Millionen, also fast zwei Drittel von ihnen sind Frauen und Mädchen. Auch 250 Millionen Kinder weltweit können nicht lesen und schreiben, obwohl die Hälfte von ihnen mindestens vier Jahr eine Schule besucht hat. In Indien leben mit 287 Millionen die meisten Menschen, die nicht lesen und schreiben können, gefolgt von China und Pakistan. Dem Unesco-Weltbildungsbericht 2015 zufolge ist es nur einem Viertel der Länder gelungen, in den 15 Jahren des Aktionsprogramms „Bildung für alle“ die Analphabetenrate unter Erwachsenen um 50 Prozent zu senken. Zwar fiel die Analphabetenrate unter Erwachsenen in diesem Zeitraum von 18 auf 14 Prozent. Dieser Fortschritt sei aber fast vollständig darauf zurückzuführen, dass besser gebildete junge Menschen das Erwachsenenalter erreichten.

Wie aus der am 7. Mai 2019 in Berlin vorgestellten, vom Bundesbildungsministerium geförderten Studie „Leo 2018 – Leben mit geringer Literalität“ hervorgeht, können 6,2 Millionen Erwachsene in DEUTSCHLAND nicht richtig Deutsch lesen und schreiben. Für mehr als die Hälfte von ihnen ist Deutsch die Muttersprache. Insgesamt verfügten 2018 demnach 7,3 Prozent aller Erwachsenen mit Deutsch als erster Sprache nur über geringe Lese- und Schreibfähigkeiten.


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