Lichtverschmutzung, Verlust der Nacht: Inspiration

 

INSPIRATION

 

 

Wir sind dabei, eine unserer ältesten Verbindungen zur Natur zu verlieren:
die Fähigkeit, zu den Sternen zu schauen.

Andreas Hänel (Astronom)

 

Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott schied zwischen dem Licht und der Dunkelheit. Und Gott nannte das Licht „Tag“ und die Dunkelheit nannte er „Nacht“. Und es wurde Abend und es wurde Morgen: der erste Tag.

1. Mose 1,3–5

 

Die dunkle Nacht hat ihre Zeit, und der lichte Tag hat seine Zeit.

Nach Prediger Salomo/Kohelet 3

 

Es werde Nacht…

Thema einer Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über „Lichtverschmutzung,
Biodiversität und Möglichkeiten zum Handeln“
vom 2. bis 4. Dezember 2011

 

Die Frau und das Kind kriechen aus dem Zelt. Sie sind verschlafen, es ist schließlich zwei Uhr nachts. Doch das Kind muss mal. Mit halb geschlossenen Augen wanken beide über die Wiese, hin zur Toilettenanlage des Platzes. Dann geht plötzlich ein Ruck durch den kleinen Körper auf dem Arm der Frau: „Schau mal, die Sterne! Wie die leuchten!“ Das Kind ist mit einem Mal hellwach und schier sprachlos. So etwas hat es noch nie zuvor gesehen.

Aus dem Artikel „Rettet die Dunkelheit!“ von Martina Hildebrand in den Nürnberger Nachrichten vom 14./15.12.2013

 

Am späten Abend, in meinem Quartier im Dorf Kykotsmovi, gehe ich nach draußen und blicke hoch zu den Sternen. Wiederum bin ich überwältigt von der Pracht dieser Natur. Kein künstliches Licht stört die Reinheit des Lichtes aus dem Kosmos. Keine Luftfeuchtigkeit und kein Dunst dämpfen die Brillanz der Sterne. Ich scheine ihnen unendlich nahegerückt. Zum ersten Mal erlebe ich die Sterne als Teil dieser meiner Welt; zum ersten Mal erlebe ich sie gestaffelt in der Tiefe; einige zum Greifen nahe, andere unendlich fern. Und auch zwischen den strahlenden Brillanten erkenne ich große Lichtfelder. Sommertags schlafen Hopi-Indianer gern auf ihren Hausdächern: Welche Bilder prägt ein solcher Sternenhimmel dann in ihre Seelen?!

Rudolf Kaiser, Meine Hände halten den Himmel in diesem kleinen Stein.
Der Indianer sieht nicht den großen Graben zwischen Natur und Mensch,
in: Publik-Forum Nr. 15 vom 27.7.1990, S. 24–29 (Zitat: S. 25)

 

Weißt Du, wieviel Sternlein stehen…?

Thema eines Vortragsabends im Haus am Dom in Frankfurt am Main am 20. Januar 2020
zum Thema „Stadtbeleuchtung und Lichtverschmutzung“


RSS