Krieg und Völkermord: Völkermord
Völkermord
Einen VÖLKERMORD oder GENOZID begeht, „wer in der Absicht tötet, eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“ – so heißt es in der UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords. Daher wird er auch als einzigartiges Verbrechen, als „Verbrechen der Verbrechen“ (engl. „crime of crimes“) oder als „das schlimmste Verbrechen im Völkerstrafrecht“ bezeichnet. Seit der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords von 1948 ist Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords ist Völkermord ein Straftatbestand im Völkerstrafrecht, der nicht verjährt.
Von der Generalversammlung der Vereinten Nationen oder der UN-Menschenrechtskommission anerkannte Völkermorde:
- Völkermord an den Herero und Nama (1904–1908)
- Völkermord an den Armeniern (1915–1916)
- Holocaust (1941–1945)
- Porajmos (1943–1945)
- Völkermord in Ruanda (1994)
- Massaker von Srebrenica (1995)
- Völkermord an den Jesiden (2014)
Literatur:
- Daniel J. Goldhagen, Schlimmer als Krieg. Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist. Deutsch von H. Kober und I. Angres, Siedler Verlag, München 2009
- Manfred Quiring, Der vergessene Völkermord. Sotschi und die Tragödie der Tscherkessen, Ch. Links Verlag, Berlin 2013
- Rolf Hosfeld, Tod in der Wüste. Der Völkermord an den Armeniern, C. H. Beck Verlag, München 2015
- Jürgen Gottschlich, Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier, Ch. Links Verlag, Berlin 2015
- Vicken Cheterian, Hundert Jahre des Verschweigens. Der türkische Nationalstaat und der Untergang der Armenier, in: Le Monde diplomatique, April 2015
- Rolf Hosfeld, Der Völkermord an den Armeniern. Offiziere und Beamte des Deutschen Reichs sahen zu, in: Le Monde diplomatique April 2015
- Aert van Riel, Genozid. Basiswissen Politik / Geschichte / Ökonomie, PapyRossa Verlag, Köln 2025