Industrielle Massentierhaltung, Fleischkonsum: Aktion
AKTION
- Die EU-Kommission will bis 2027 die Haltung von Nutztieren in Käfigen verbieten und 2023 eine Verordnung dazu vorlegen. Das hatte die Kommission der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“ versprochen, die von über 1,5 Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürgern unterschrieben wurde. Dieser sollte die Käfighaltung von Hühnern, Gänsen, Enten, Kaninchen, Kälbern und Schweinen verbieten. Noch werden in der EU laut dem Tierschutzverein ProVieh über 300 Millionen Tiere in Käfigen gehalten. Die Kommission legte im Jahr 2023 aber lediglich ein Tierschutzprogramm ohne ein entsprechendes Verbot vor. Nun (2024) wird sie vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt.
- Die im Jahr 1980 gegründete Organisation Eurogroup for Animals ist eine in Brüssel (Belgien) ansässige Organisation zur Verbesserung des Umgangs mit Tieren in der Europäischen Union. Sie repräsentiert Tierschutzorganisationen aus fast allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Deutsches Mitglied ist der Deutsche Tierschutzbund. Der österreichische Vertreter in der Eurogroup for Animals ist Vier Pfoten.
- In einer am 22. April 2016 beschlossenen Resolution forderte der Bundesrat ein gesetzliches Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern. Diese erschwere den Tieren deutlich die Fortbewegung, das Hinlegen und das Aufstehen. Auch ihr Erkundungs- und Sozialverhalten sei eingeschränkt oder sogar gänzlich verhindert, heißt es in der Entschließung. Das Verbot soll nach einer Frist von zwölf Jahren in Kraft treten. Im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP von 2021 ist geplant, die Anbindehaltung spätestens in zehn Jahren zu beenden. Bayern will das geplante Verbot in der Rinderhaltung per Bundesratsinitiative verhindern. Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) sagte am 5. Dezember 2023 nach einer Sitzung des Kabinetts, dass der jetzt vorliegende Referentenentwurf des Tierschutzgesetzes aus bayerischer Sicht „absolut inakzeptabel“ sei.
- Deutscher Tierschutzbund e.V.
- Tierschutzorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals, Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren).
- Provieh. Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V.
- Die Tierschutzorganisation Animal Rights Watch (Ariwa) in Berlin prangert die Nutztierhaltung für die Lebensmittelindustrie an und kritisiert auch die Biotierhaltung.
- Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich für den Schutz und die Rechte der Tiere ein; ihr Fokus liegt auf der Abschaffung der Massentierhaltung.
- Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).
- 160 Bürgerinitiativen sowie Tier- und Naturschutzorganisationen haben sich zum Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken zusammengeschlossen.
- Wir haben es satt!, ein Bündnis von rund hundert Umwelt-, Entwicklungs- und Tierschutzorganisationen (u.a. Brot für die Welt, Misereor, der Bund für Umwelt und Naturschutz, der Deutsche Tierschutzbund, das globalisierungskritische Netzwerk Attac sowie Oxfam Deutschland).
- Das im Rahmen einer Aktionskonferenz im Juli 2019 gegründete bewegungsübergreifende, überregionale Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ fordert die Abschaffung der Tierindustrie.
- Mehrere Tierschutzverbände informieren auf dieser Website über Tierschutzverstöße in Deutschland.
- Aktion Kirche und Tiere (AKUT).
- Vegetarier sind zwar noch in der Minderheit, ihre Zahl wächst jedoch ständig. Laut einer am 2. Januar 2017 vorgestellten Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) ernähren sich gut vier von hundert Erwachsenen in Deutschland gewöhnlich vegetarisch. Nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung vom Jahr 2015 ernähren sich in Deutschland fünfzehnmal so viele Menschen vegetarisch wie noch 1983, also vor gut 30 Jahren. Rund 900.000 Deutsche leben laut Angaben des Vebu (Meinungsforschungsinstitute bestätigen dies) vegan, nutzen also gar keine tierischen Produkte wie Eier, Milch, Wolle oder Leder mehr. Der Interessenverband für vegane Ernährung, ProVeg, geht davon aus, dass sich in Deutschland etwa zehn Prozent der Menschen vegetarisch oder vegan ernähren (Stand 2022). Eine Regierungsumfrage kam im Jahr 2020 zu dem Schluss, dass fünf Prozent der Deutschen kein Fleisch essen.
