Gesundheit – nicht für alle: Aktion

 

  • „Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern“, lautet Ziel 3 der am 25. September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten 17 Hauptziele für eine weltweite nachhaltige Entwicklung. Unter anderem sollen bis 2030 die Aids-, Tuberkulose- und Malariaepidemien und die vernachlässigten Tropenkrankheiten beseitigt sein.
  • Ziel der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) ist die Verwirklichung des bestmöglichen Gesundheitsniveaus bei allen Menschen; ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung der Erkrankungen, mit besonderem Schwerpunkt auf Infektionskrankheiten (z.B. Aids, Tuberkulose, Malaria), sowie die Förderung der allgemeinen Gesundheit unter Menschen auf der Welt.
  • Auf die HIV-Pandemie reagierte die Welt im Jahr 2002 mit der Gründung des Globalen Fonds (GF) zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria“, der größten internationalen Finanzierungsorganisation für die Bekämpfung der drei schlimmsten Krankheiten der Menschheit. Der den Vereinten Nationen nahestehende GF mobilisierte bislang 19,2 Milliarden Dollar (rund 14,8 Milliarden Euro), die er an 140 Länder verteilt hat. Mit dem Geld werden zurzeit mehr als die Hälfte aller Behandlungen von Aidspatienten finanziert. Dieser wichtigste internationale Geldtopf finanziert sich aus freiwilligen Beiträgen der Geberländer und Privatspenden. Inzwischen verwaltet die Organisation zwei Drittel der weltweiten Mittel im Kampf gegen Malaria und Tuberkulose und rund ein Viertel des weltweit aufgebrachten Geldes im Kampf gegen Aids.
  • Ziel der EU-Präventionsbehörde ECDC ist es, die Tuberkulose in Europa bis zum Jahr 2030 auszurotten.
  • Zum Weltmalariatag am 25. April 2015 setzt die WHO auf ehrgeizige Ziele: Bis 2030 soll die Zahl neuer Infektionen und die Zahl der tödlichen Verläufe bei Infizierten um 90 Prozent gesenkt werden. Um das zu erreichen, müssten jährlich etwa 5,1 Milliarden Dollar für den Kampf gegen Malaria zur Verfügung stehen. 2013 waren es aber nur 2,7 Milliarden Dollar.
  • Die Vereinten Nationen haben das Ziel ausgegeben, bis 2030 einen Malariaimpfstoff verfügbar gemacht zu haben, der eine Wirksamkeit von zumindest 75 Prozent aufweist.
  • Unaids hat das Ziel ausgegeben, Aids bis 2030 weitgehend zu besiegen.
  • Zunächst jährlich, ab 1994 alle zwei Jahre wird eine Welt-Aids-Konferenz abgehalten. Es handelt sich dabei um das bedeutendste Treffen von Wissenschaftlern und Nichtwissenschaftlern zum Thema HIV und Aids.
  • Im Dezember 2000 gründeten 1600 Menschen aus 93 Ländern in Bangladesch das People’s Health Movement (PHM). Die Bewegung kämpft gegen Krankheiten – und gegen krankmachende Verhältnisse. Sie beruft sich auf die »Erklärung von Alma Ata«, in der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1978 die Basisgesundheitspflege (Primary Health Care, PHC) weltweit zum Kern von Gesundheitspolitik machen wollte, mit dem ehrgeizigen Ziel »Gesundheit für Alle bis zum Jahr 2000«, verbindlich unterschrieben von allen Mitgliedsstaaten, doch bis heute nicht realisiert.
  • Medico international (MI) hat erstmals 2001 einen Internationalen Gesundheitsfonds vorgeschlagen, um die medizinische Versorgung weltweit zu verbessern, denn: „Weil Krankheit arm und Armut krank macht, kann der Zugang zu Gesundheitsvorsorge nicht an die individuelle Kaufkraft der Patienten gekoppelt werden. Genau das aber ist in der Welt zunehmend der Fall. Alljährlich werden 100 Millionen Menschen in die Armut getrieben, weil sie für Krankheitskosten aus eigener Tasche aufkommen müssen.“ (Thomas Gebauer, Ein Hilfsfonds für die Gesundheit, Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau vom 7. November 2014)
  • Im Jahr 1987 wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Kampagne „Gib Aids keine Chance“ ins Leben gerufen. Nach eigenen Angaben ist sie heute die größte Kampagne zur Gesundheitsprävention in Deutschland. Gib Aids keine Chance verbindet reichweitenstarke Maßnahmen wie Plakate, Anzeigen, Online-Angebote, Postkarten, TV- und Kinospots mit direkten, persönlichen Kommunikationsangeboten wie etwa die Online- und Telefonberatung oder Aktionen in und mit Schulen.
  • Das Aktionsbündnis gegen AIDS setzt sich für einen weltweiten Zugang zu Aids-Medikamenten für alle Menschen ein.
  • Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen dem Umgang mit der Infektionskrankheit Tuberkulose widmet.
  • Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) unterstützt 208 Projekte in 21 Ländern mit mehr als 9,7 Millionen Euro.
  • Die Mittel der im Jahr 1998 gestarteten Kampagne „Roll Back Malaria“ wurden stark aufgestockt, von 100 Millionen Dollar auf zuletzt rund zwei Milliarden Dollar.
  • Ärzte ohne Grenzen.
  • Die Non-Profit-Organisation Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), an deren Gründung im Jahr 2003 unter anderem „Ärzte ohne Grenzen“ beteiligt war, forscht nach Medikamenten für vernachlässigte Tropenkrankheiten, finanziert durch Spenden und Förderungen.
  • Das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten bildet eine nationale Plattform in Deutschland, von der aus gemeinsam mit internationalen Partnern die Aufmerksamkeit in Deutschland für diese Gruppe von Krankheiten erhöht und das deutsche Engagement für ihre Bekämpfung gesteigert werden soll. Das deutsche Netzwerk will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dabei unterstützen, um viele der vernachlässigten Tropenkrankheiten in absehbarer Zeit auszurotten oder zu eliminieren.
  • Für Menschen ohne Krankenversicherung hat Dr. Uwe Denker im Jahr 2010 in Bad Segeberg eine „Praxis ohne Grenzen“ eröffnet. Seine Initiative hat in neun Städten in Schleswig-Holstein weitere „Praxen ohne Grenzen“ initiiert.

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