Flugverkehr, Schifffahrt (Hochseekreuzfahrten), Tourismus: Aktion

 

AKTION

 

  • Der Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (International Maritime Organization, IMO), die weltweit verbindliche Regeln für die Schifffahrt setzt, hat Ende Oktober 2016 in London beschlossen, dass Fracht- und Passagierschiffe vom 1. Januar 2020 an weltweit nur noch Treibstoffe einsetzen dürfen, die höchstens 0,5 Prozent Schwefeloxid (SOx) enthalten (vorher lag dieser Grenzwert bei 3,5 Prozent – 3500-mal so viel wie im Lkw-Diesel). In Nord- und Ostsee darf schon seit 2015 nur noch Treibstoff mit 0,1 Prozent Schwefelgehalt genutzt werden. Große Schiffe benötigen 100 bis 200 Tonnen Treibstoff pro Tag, je nach Größe und Ladung.
    Am 7. Juli 2023 hat sich die IMO nach langen Beratungen in London darauf verständigt, dass die Treibhausgasemissionen der Seeschifffahrt „unter Berücksichtigung der unterschiedlichen nationalen Gegebenheiten“ bis 2030 im Vergleich zu 2008 um mindestens 20 Prozent, bis 2040 um mindestens 70 Prozent und bis um das Jahr 2050 oder kurz danach auf Null sinken muss.
  • Die in der Schweiz ansässige Organisation Ocean Care fordert eine Temporeduzierung beispielsweise für Containerfrachter und Öltanker.
  • Frankreich hat als erstes Land der Welt per Dekret am 30. Mai 2023 sämtliche inländischen Kurzstreckenflüge auf Strecken verboten, die ohne Umsteigen mit dem Zug in weniger als zweieinhalb Stunden zu erreichen sind.
  • Das Amsterdamer Stadtparlament hat am 20. Juli 2023 mit großer Mehrheit den Antrag angenommen, Kreuzfahrtschiffe aus der City zu verbannen. Das Kreuzfahrtterminal am Hauptbahnhof muss jetzt umziehen.
  • Die Bundesregierung hat mit dem am 3. Februar 2021 beschlossenen Gesetz zur Förderung klimafreundlicher Kraftstoffe einen Mindestanteil an Kraftstoff aus Ökostrom im Flugverkehr eingeführt. Dieses strombasierte Kerosin soll bis 2030 schrittweise mindestens zwei Prozent ausmachen.
  • Verkehrsclub Deutschland (VCD).
  • Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) e.V. fordert in seiner Kampagne Mir stinkt’s – Kreuzfahrtschiffe sauber machen die Reeder auf, ihre Schiffe mit Partikelfiltern und Stickoxidkatalysatoren auszurüsten.
  • Die Gruppe „Am Boden bleiben“ engagiert sich für weniger Flugverkehr. Sie ist Teil des globalen Netzwerkes „Stay Grounded“ und der weltweiten Bewegung für Klimagerechtigkeit.
  • Die Klimaschutzorganisation Atmosfair bietet die Möglichkeit, die CO2-Emissionen einer Flugreise oder einer Hochseekreuzfahrt zu berechnen und diese durch einen Klimaschutzbeitrag an Atmosfair zu kompensieren. Es ist allerdings nicht unproblematisch, die Verantwortung für verursachte Emissionen an Dritte abzugeben. Sie lassen sich nicht einfach ausgleichen. Entscheidend ist vielmehr, sie auf ein Minimum zu reduzieren. [Die Zeitschrift „Finanztest“ berichtete im Februar 2018 über Organisationen, die CO2-Kompensation anbieten. Atmosfair belegte den Spitzenplatz und erhielt die Note „sehr gut“.]
  • Kompensationszahlungen sind auch über die gemeinnützige Stiftung myclimate möglich.
  • Kompensationszahlungen sind auch über den Verein Primaklima möglich.
  • Als kirchliche Ergänzung zu bestehenden Ausgleichsangeboten möchte die Klima-Kollekte Organisationen, Institute, Gemeinden und Privatpersonen aus dem kirchlichen Bereich und darüber hinaus für den Ausgleich unvermeidbarer Treibhausgasemissionen gewinnen. Gesellschafter sind Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst, das Bischöfliche Hilfswerk Misereor, die Evangelische Kirche in Deutschland, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V., das Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit sowie das katholische Schweizer Hilfswerk „Fastenopfer“.
  • Informationen des Umweltbundesamts über die Möglichkeit, den CO2-Ausstoß einer Flugreise zu kompensieren, finden Sie hier.
  • Informationen zur Gruppe „Smash Cruiseshit“ (Zerstört Kreuzfahrtscheiße), einer Initiative gegen Kreuzfahrtschiffe, finden Sie hier.
  • Informationen zur Organisation“Stop croisières“ (Stoppt Kreuzfahrtschiffe) finden Sie hier.

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