Über die Gier

Gottesdienst am 14. Januar 2018 in St. Egidien
aus der Reihe „Mit der Seele hören“ 

 

Wort: Pfr. Dr. Ludwig Frambach
Musik: Klaus Brandl – Gitarre

 

 

Einstimmung ins Thema

 

Gier. Gierig sein. Nach etwas gieren.

Das Wort Gier drückt vom Klang her, lautmalerisch, sehr gut aus, was seine Bedeutung, sein Inhalt ist.

Gier, das heftige starke Verlangen nach etwas. Gierig sein, nach etwas gieren, nicht genug von dem bekommen, auf das man gierig ist. „Den Kragen nicht voll kriegen“, wie das der Volksmund ausdrückt.

Habgier. Die Gier etwas zu haben, etwas besitzen zu wollen, sein eigen zu nennen.

Habsucht. Ist das dasselbe wie Habgier? Ist Gier eine Sucht?

Und Neugier? In dieser Wortkombination hat Gier heute eine eher positive Bedeutung. Neugierig sein heißt aufgeschlossen sein, nicht am Alten zu kleben.

Neugier. Vielleicht sollten wir die Gier nach Neuem doch wieder kritischer in den Blick nehmen. Gierig sein auf immer wieder Neues, gelangweilt sein vom Alten, Gewohnten, ist das nicht auch ein problematischer Zug unserer Zeit, unserer schnelllebigen Zeit?

Begierde. Hier wird vor allem der sexuelle Aspekt betont. Die fleischliche Begierde, das heftige angezogen Sein vom Sexuellen, von der Lust. Schon immer ein Thema der Religion, nicht nur der christlichen. Und schon immer sehr problematisch, wie damit umgegangen wurde und wird.

In der kirchlichen Tradition zählt die Gier zu den 7 Todsünden. Die „Avaritia“, oft auch mit Geiz übersetzt, ist also eine schwere Verfehlung des Menschen.

Im Buddhismus wird die Gier als eine der „drei Geistesgifte“ verstanden, neben dem Hass und der Unwissenheit.

Und in der antiken griechischen Philosophie, bei Aristoteles etwa, galt Gier als ein eklatanter Verstoß gegen das grundlegende Ideal der Mäßigung.

Ein Wort mag die Gier überhaupt nicht: genug! Genug ist der Gier verhasst.

„Genug kann nie genügen“ hat Konstantin Wecker einmal in einem Lied gesungen. Ein problematischer Satz von Wecker, den ich ansonsten schätze. Vielleicht unter Kokaineinfluss geschrieben.

Ein sehr kluger Satz, der klügste, den ich zum Thema Gier kenne, stammt von Mahatma Gandhi: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“

 

Predigt (1. Teil)

 

„Gier ist gut.
Gier ist richtig.
Gier funktioniert.“

Diese Sätze finden sich natürlich nicht in der Bibel, liebe Schwestern und Brüder. Sie wurden gesprochen von Gordon Gekko, gespielt von Michael Douglas in dem Film „Wall Street“ von Oliver Stone aus dem Jahr 1987. Und sie wurden später häufig in Zeitungsartikeln zitiert, nämlich 2008, im Jahr der sogenannten Finanzkrise.

„Gier ist gut. Gier ist richtig. Gier funktioniert.“ Mit diesen Worten wurde die Haltung der Spekulanten an der Börse charakterisiert und kritisiert. Damit sollten die Finanzhaie bloßgestellt werden, die mit ihrer Habgier die Finanzkrise herbeigeführt hatten. Der Ruf der Finanzbranche, der Banken war ramponiert und hat sich bis heute nicht davon erholt.

Menschen, die hier arbeiten, gelten als oft habgierig, als nur am Profit orientiert, wollen möglichst schnell reich werden, wenn es sein muss mit unlauteren Mitteln. Wie Gordon Gekko. Natürlich kann man hier nicht einfach so pauschal urteilen, aber es stellt sich schon die Frage nach der ethischen, moralischen Grundausrichtung der Finanzbranche und der Menschen, die in ihr arbeiten. Denn hier geht es nicht um alternativlos naturgesetzliche Prinzipien des Profits, der Profitmaximierung. Hier geht es um konkret von Menschen zu verantwortendes Handeln.

Die Frage, die sich stellt, lautet: Ist der Mensch von Natur aus gierig? Ist das so in uns angelegt, genetisch, dass wir immer mehr haben wollen, den Kragen nicht voll kriegen? Nein, so pauschal ist dem nicht so. Das sagt uns schon unsere eigene Erfahrung. Wir haben alle schon gütig selbstloses Verhalten von Menschen erfahren, ganz ohne Gier, Eigennutz und Missgunst. Und wir können auch selbst so sein, mehr oder weniger.

Aber wir kennen auch die andere Seite, die Seite der Gier, des Eigennutzes, der Missgunst. Bei anderen und vielleicht auch bei uns, wenn wir aufrichtig sind. Ist der Mensch von Natur aus gierig? Wenn man das eben von der Natur aus sieht, dann ist dem so. Der Mensch hat die Natur dieses Planeten in einem Ausmaß gierig, maßlos gierig, ausgebeutet und zerstört, wie nie ein Lebewesen zuvor. Der Mensch in seiner Habgier kriegt den Kragen nicht voll. So würde die stumme Natur reden, wenn sie mit Worten reden könnte.

Sie redet, wenn wir auf sie hören, aber nicht mit Worten. Wir kommen in der Ausbeutung der Natur überall an unsere Grenzen. Bei nahezu allen Bodenschätzen, sei es Gold, Öl, Erze usw. sind die Grenzen in Sicht, das Ende. Es wird knapp. Dann gibt es nichts mehr aus dem Boden heraus zu holen. Wir fischen die Meere leer. Ich will hier nicht die Litanei der Folgen unserer Gier herunterbeten, die ja schier endlos ist. Nur ein Beispiel: Sand! Ja, Sand. Sand gibt es doch wie Sand am Meer, also unerschöpflich. So dachten und denken viele. Weit gefehlt. Sand ist heute eine globale Mangelware. Der Sand, der sich zum Bauen mit Beton eignet, ist ein umkämpftes Gut. In Indien gibt es eine „Sand-Mafia“! Es gibt Strandräuber, die klauen ganze Strände – in Tunesien z.B. – und karren sie mit Riesen-LKWs weg. Riesige Saugschiffe saugen Sand vom Meeresboden ab und verursachen horrende ökologische Schäden.

Soweit ein Schlaglicht auf die Folgen, die unsere Gier auf dem Planeten hat. Natürlich sind nicht alle Menschen gierig, aber die Wirtschaft, die Art unseres Wirtschaftens, die Wirtschaftskonzerne, die internationalen Wirtschaftskonzerne, das alles trägt deutlich die Züge einer Gier. Das ist geprägt von einer unersättlichen Maßlosigkeit. Ich würde sogar sagen, dass Gier die Triebfeder dieser Art des Wirtschaftens, dieses Wirtschaftssystems ist.

Kapitalismus. Dieses Wort wird vielleicht manchem durch den Sinn gehen bei diesen Gedanken zu unserem gierigen Wirtschaftssystem. Kapitalismus, ein ideologisch besetzter Begriff. Aber grundsätzlich trifft er, um was es bei dieser Weise des Wirtschaftens geht. Nämlich um das Anhäufen, das Vermehren von Kapital, von Besitz, von Geld. Ein Zitat von Joseph Weizenbaum (1923–2008), ein bekannter deutsch-jüdischer Kognitions- und Informatik-Wissenschaftler und Gesellschaftskritiker, hat mich in diesem Zusammenhang sehr berührt. Er schreibt: „Der Glaube, dass Wissenschaft und Technologie die Erde vor den Folgen des Klimawandels bewahren werden, ist irreführend. Nichts wird unsere Kinder und Kindeskinder vor einer irdischen Hölle retten. Es sei denn: Wir organisieren den Widerstand gegen die Gier des globalen Kapitalismus.“

Weizenbaum sieht klar die Gier als die Wurzel unserer maßlosen Destruktivität. Hier muss man ansetzen. Das ist nicht einfach mit neuen umweltschonenden Technologien zu bewältigen. Es gilt, etwas Geistiges, eine Geisteshaltung, zu verändern. Und darum sind diese wirtschaftlichen Zusammenhänge, die vielleicht manchem zu weltlich, zu politisch für einen Gottesdienst erscheinen, im Kern Ausdruck und Folge eines religiösen Problems. Und gehören in einen Gottesdienst.

 

Musik: Klaus Brandl – Gitarre

 

Predigt (2. Teil)

 

„Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ (Lk 12,15) Mir diesen einfachen Worten aus dem Lukasevangelium sagt der Mensch aus Nazareth, was er vom Besitz hält. Er hält es für gefährlich, wenn man viele Güter hat, viel, zu viel besitzt. „Niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass viel Besitz viel Lebensglück bedeutet. Das weiß man auch aus der Sozialpsychologie. Wenn ein bestimmter Level an materieller Sicherung erreicht ist, dann lässt sich das Lebensglück, das Wohlbefinden, die Zufriedenheit, kaum mehr steigern. Nicht selten, dass sich das Mehr an Besitz, der Luxus auch negativ auswirkt als eine gewisse existentielle Übersättigung und Öde.

Der Mensch aus Nazareth hält nicht viel vom Besitz, vom Reichtum. Als der reiche Jüngling ihm nachfolgen will, fordert er ihn auf, seinen Besitz den Armen zu geben und dadurch einen Schatz im Himmel zu erwerben. Doch „als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter.“ (Mt 19,22) Ich finde das berührend, wie einfach das ausgedrückt ist: „ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter.“ Er hing zu sehr an seinem Besitz, soll damit ausgedrückt werden. Oder: der Besitz hat ihn besessen. Sein Hängen am Besitz hat ihn gehindert, nach dem zu trachten, was Jesus als das Wichtigste ansah: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist da. Kehrt um und vertraut der frohen Botschaft, dem Evangelium.“ (Mk 1, 15) Das ist die Botschaft Jesu, sein Evangelium. Er fordert auf zu einer Umkehr, weil das Reich Gottes „herbeigekommen“ ist, wie das oft übersetzt wird. Das Reich des Friedens ist jetzt da und hat, wenn man das begreift, eine tiefgreifende innere Wandlung, eine Umkehr, zur Folge. Um diese innere Umkehr, diese grundlegende Veränderung der Seele, geht es im Christentum, im christlichen Glauben. Und das Hängen am Besitz ist ein Hindernis.

„Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und nimmt doch Schaden an seiner Seele.“ (Mt 16,26) sagt Jesus im Matthäusevangelium. Schaden an der Seele nehmen – nehmen wir durch die Gier, die Habgier, Schaden an unserer Seele? Im Sinne Jesu ist das so zu sehen. Wir schädigen uns seelisch, wenn wir gierig sind, nach Besitz gieren. Das eformiert unsere Seele. Dieses heftige Verlangen macht uns unfrei, ergreift Besitz von uns. Wir können geradezu gefangen genommen werden von dem unersättlichen gierigen Verlangen, der Habgier, der Habsucht. Der Begriff der Sucht drückt das gut aus. Habsucht, für mich einfach ein anderes Wort für Habgier, verlangt mehr und mehr, macht mich abhängig. Das ist das destruktive Wesen von Sucht, dieses immer mehr und mehr haben müssen, nie genug kriegen. Wie bei jeder Sucht gibt es bei der Habsucht verschiedene Schweregrade, von leicht bis schwerwiegend. Und nicht wenige Menschen sind für diese Sucht des Habens anfällig. Wenn man aufrichtig ist, entdeckt man das vielleicht bei sich selbst.

Leider ist der destruktive Charakter der Habsucht nicht medizinisch und psychologisch anerkannt. Und darum begeben sich auch schwere Fälle leider nicht in Behandlung. Schade. Das könnte ihnen selbst wie den anderen, einiges an Leid ersparen. Nein, die Gier wird gesellschaftlich doch ziemlich toleriert, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Und hier wird sie nicht selten fast als eine Art Tugend, eine Fähigkeit, angesehen. Dabei vergiftet uns die Gier seelisch aus dem Blickwinkel Jesu. Sie ist Ausdruck einer Selbstbezogenheit, eines Egoismus. „Jeder ist sich selbst der Nächste“, sagt die Gier. Ein schrecklicher Satz. Jeder ist sich selbst der Nächste, das macht die Welt kalt, einsam, gewissenlos, verantwortungslos. Und ist das glatte Gegenteil der christlichen Einstellung zum Nächsten. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Dein Nächster ist wie Du. Egal, wie anders er erscheinen mag, vom Äußeren, seiner Sprache, Kultur, Religion. Er ist wie Du. Ein Kind Gottes, eine Tochter, ein Sohn Gottes. Das ist die Haltung, die der Mensch aus Nazareth mit seiner Botschaft verbreitet. Eine Haltung der Achtung, des Mitgefühls, der Empathie.

Ganz anders die Haltung der Gier, der Selbstbezogenheit. Ein ganz einfaches sozialpsychologisches Experiment, das an der Universität Berkley durchgeführt wurde: Eine Schale mit Bonbons. Man hat festgestellt, dass vermögende Menschen mehr Bonbons aus der Schale herausnehmen als ärmere. Das gibt zu denken. Mir persönlich. Denn ich bin mir nicht sicher, ob ich bei diesem Experiment nicht bei den Vermögenden gelandet wäre. Es gibt aber vor allem auch allgemein zu denken. Ist es vielleicht so, dass hier im Kleinen schon die gierige, selbstbezogene Mentalität greifbar wird, die dazu führt, dass Menschen in unserer Gesellschaft Vermögen anhäufen? Einfach so viel nehmen, wie man kriegen kann?

Gehen wir finanziell ein paar Stufen höher als das Bonbon-Niveau. Nämlich zu den Mieten. Wohnen ist teuer heutzutage, sehr teuer. Viele Menschen mit niedrigem Einkommen müssen davon über die Hälfte für die Miete hinlegen. Und nicht wenige können sich ein Dach über dem Kopf nicht mehr leisten. Die Wohnungsknappheit ist ein gravierendes soziales Problem. Und das Prinzip unseres Wirtschaftens sagt, dass diese Knappheit sich im Preis niederschlagen muss, den man verlangen kann. Die Mietpreise steigen und steigen. Und die allermeisten Vermieter sehen das als eine Art Naturgesetz. ‚Das ist das Niveau der Mieten heute, warum soll ich das nicht verlangen? Ich wär doch blöd. Die anderen machen das doch auch.‘

Ich rede hier nicht von den völlig skrupellosen Typen, die von Arbeitern aus Osteuropa horrende Summen für Bruchbuden verlangen. Ich rede vom Normalbürger, dem Normalvermieter. Könnte man nicht auch sagen, ‚ich mache diese Steigerung nicht mit, ich habe genug. Ich brauche dieses zusätzliche Geld nicht, die Mieter haben es mehr nötig.‘ Man könnte, und ich kenne einige Menschen, die das so machen. Was ich sagen will, mit dem Beispiel der Mieten, ist dass ich auch als Normalbürger in dem von Gier geprägten System der Wirtschaft eingebunden bin und mir dessen vielleicht gar nicht bewusst bin. Gier ist älter als unser Wirtschaftssystem, älter als der Kapitalismus. Aber erst damit hat sich die Gier als ökonomisches und damit auch gesellschaftliches Prinzip etabliert.

Wie und wann fing das an? Viele sagen mit den großen Handelshäusern im Mittelalter. Die Fugger in Augsburg stehen hier an erster Stelle. In den familiären Handelsgesellschaften, nicht zuletzt auch aus der freien Reichsstadt Nürnberg, sammelte sich ein so großes Kapital an, dass sie zu einem gesellschaftlichen Machtfaktor wurden. Und dagegen regte sich Widerstand. Einer der diesen Widerstand scharf formulierte war Martin Luther. Bei den „Gesellschaften“, wie er das nannte, sah er in seiner Schrift „Von Kaufhandlung und Wucher“, die Gier, die Avaritia, am Werk. „Ich mag meine Ware so teuer geben, als ich kann! Das halten sie für ein Recht, da ist dem Geiz der Raum gemacht und der Hölle Tür und Fenster alle aufgetan. … Es kann damit der Kaufhandel nichts anderes sein, denn Rauben und Stehlen des anderen ihr Gut.“

Scharfe Worte. Und an anderer Stelle schreibt er: „Denn wer ist so grob, dass er nicht sieht, wie die Gesellschaften nichts anderes sind, denn eitel rechte Monopolia.“ Das klingt doch höchst erstaunlich aktuell, diese Warnung vor den Monopolisten, angesichts von Google, Facebook, Apple, Amazon und Co. Aber leider hat sich Luther mit seiner kritischen Haltung nicht durchgesetzt. Ganz im Gegenteil. Der Protestantismus ist mit seiner Sicht, dass sich im wirtschaftlichen Erfolg der Segen Gottes ausdrückt, die vor allem auf Calvin zurückgeht, ein geistiger Motor für die Entstehung des Kapitalismus geworden. Der Soziologe Max Weber hat das schon 1904 in seinem berühmten Buch „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ belegt.

Ja, leider haben sich die Kirchen der Geisteshaltung der Gier nicht in dem notwendigen Maß entgegengestellt. Nicht selten sogar gefördert. Donald Trump ist in seiner Geisteshaltung vor allem auch von einem sehr bekannten Pfarrer, Norman Vincent Peale, einem Vertreter des positiven Denkens, der ihn auch getraut hat, beeinflusst. Das sagt wohl alles darüber, in welch groteskem Widerspruch zur ursprünglichen Botschaft Jesu sich der angeblich „christliche“ Glaube deformieren lässt.

Wenn man sich gegen die Gier ausspricht, redet man nicht der Armut das Wort, sondern der Genügsamkeit. Das ist das Entscheidende, zu erkennen, wann es genug ist. Und das ist anscheinend ziemlich schwer. „Kein Wissen scheint schwerer zu erwerben, als die Erkenntnis, wann man aufhören muss“, schreibt Jonathan Swift (1694–1778), der Autor von „Gullivers Reisen“. Und wir in den hochtechnisierten Industrienationen haben nicht erkannt, wann wir aufhören müssen. Wir haben schon vielfach Grenzen überschritten mit unserem gierigen Wirtschaftssystem und Lebensstil. Das erkennt man ganz einfach daran, dass nach Berechnungen die Ressourcen von zwei Erden nötig wären, wenn alle Menschen auf diesem Planeten so leben würden, wie wir in den reichen Ländern.

„Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug“ sagt der antike Philosoph Epikur von Samos. Gerade Christen, die im Geist Jesu zu leben versuchen, sollten sich am „Genug“ orientieren und unseren von Gier geprägten unmäßigen Lebensstil kritisch ins Auge fassen. Nur dann ist es möglich, dass die Menschheit global in Frieden zusammenleben kann. Denn: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ (Mahatma Gandhi)

Amen


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