Zum Welt-Lepra-Tag

Am letzten Sonntag im Januar wird der Welt-Lepra-Tag begangen. Er wurde von dem französischen Anwalt und Philosophen Raoul Follereau (1903–1977), dem „Apostel der Leprakranken“, ins Leben gerufen. Als er im Jahr 1943 den letzten Sonntag im Januar erstmals zum Welt-Lepra-Tag erklärte, waren rund 15 Millionen Menschen weltweit von der damals noch nicht heilbaren Krankheit betroffen. Raoul Follereau hat den letzten Sonntag im Januar zur Erinnerung an den Todestag von Mahatma Gandhi gewählt, der sich unter anderem für Leprakranke engagiert hat.

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Rechtzeitig erkannt, ist die Krankheit heilbar; die Betroffenen leiden jedoch unter der Ausgrenzung vom gesellschaftlichen Leben. Lepra ist eine von Bakterien ausgelöste Krankheit, deren Erreger Haut und Nervensystem befallen. Es ist eine Armutserkrankung, die vorwiegend bei Menschen auftritt, die unter- oder fehlernährt sind und in beengten und unhygienischen Verhältnissen leben.

Jährlich erkranken weltweit 200.000 Menschen neu an Lepra. Besonders betroffen sind Indien, Nepal, mehrere afrikanische Länder und Brasilien. Wenn die erkrankten Menschen rechtzeitig Medikamente erhalten, haben sie gute Chancen auf Heilung. Wegen zu später Behandlung leiden jedoch weltweit rund vier Millionen Menschen an leprabedingten Behinderungen. Die Zahlen sind seit Anfang des Jahrtausends stark zurückgegangen. Das von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgegebene Ziel, die Krankheit bis zum Jahr 2005 endgültig auszurotten, konnte allerdings nicht erreicht werden. In Deutschland gibt es nur einzelne Erkrankungen, bei denen sich die Patienten in anderen Ländern infiziert hatten.


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