Zum Internationalen Tag der Gebärdensprache

Der Internationale Tag der Gebärdensprache (International Day of Sign Languages) wurde vom Weltverband der Gehörlosen („World Federation of the Deaf“, WFD) eingeführt, einem Zusammenschluss aus 135 Mitgliedsländern, der die etwa 70 Millionen tauben Menschen weltweit vertritt. Die Datumswahl ist angelehnt an den Gründungstag der WFD im Jahr 1951.

Bei den mehr als 200 verschiedenen Gebärdensprachen weltweit handelt es sich um natürlich entwickelte Sprachen mit eigener Grammatik und Struktur. Es gibt zudem Dialekte und regionale Unterschiede. Sie sind für die Menschen, die sie gebrauchen, genauso Muttersprache, wie eine jeweilige Lautsprache es sein kann. Über die gemeinsame Sprache definieren sich gebärdensprachlich aufgewachsene Menschen als Teil einer eigenen Kultur. Das Hörvermögen spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es um geteilte Lebensrealität, Werte und Normen. So gibt es etwa kulturspezifische Kunstformen, Poesie und Witze.

Schätzungsweise 200.000 bis 250.000 Menschen nutzen die Deutsche Gebärdensprache (DGS), darunter auch Schwerhörige oder sogenannte CODA („Children of Deaf Adults“), also hörende Kinder von tauben Eltern.


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