Zum Internationalen Friedenstag/Internationalen Gebetstag für den Frieden

2001 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) in der Resolution 55/282, jedes Jahr den 21. September als Internationalen Tag des Friedens (International Day of Peace) zu begehen. Ziel der Resolution ist ein globaler Tag des Friedens und der Gewaltfreiheit.

Zur Vorgeschichte: Am dritten Dienstag im September beginnen traditionell die Jahresversammlungen der UN-Generalversammlung. 1981 entschied die Generalversammlung an diesem Tag, dem 21. September: „Dieser Tag soll offiziell benannt und gefeiert werden als Internationaler Friedenstag und soll genützt werden, um die Idee des Friedens sowohl innerhalb der Länder und Völker als auch zwischen ihnen zu beobachten und zu stärken.“

Das Logo mit der Friedenstaube und dem UN-Globus kennzeichnet weltweit die Veranstaltungen und Aktionen zum Internationalen Friedenstag. Es steht allen zur Verfügung, die mithelfen wollen, den 21. September zum lebendigen Friedenstag zu machen. Gruppen, Schulen und Einzelpersonen können sich das Logo für ihre Aktionen und für ihre Homepage herunterladen. Ein gemeinsames Ziel aller Aktionen ist ein weltweiter Waffenstillstand, wenigstens an diesem einen Tag.

Zur offiziellen Seite des International Day of Peace

„’By working together there will be Peace one Day‘ (Wenn wir uns zusammentun, dann wird eines Tages/an einem Tag Frieden sein), sagt der US-amerikanische Filmemacher Jeremy Gilley in seiner Videobotschaft. Und mit einem konkreten Datum sollten wir anfangen, so Jeremy, mit dem 21. September nämlich. Dass dieser Tag heute weltweit als Aktionstag für den Frieden und gegen Krieg und Gewalt begangen wird, ist wesentlich den hartnäckigen und erfolgreichen Bemühungen des Amerikaners zu verdanken. Zwar hatte die UN-Generalversammlung bereits 1981 beschlossen, dass jeweils der dritte Dienstag im September, der Tag, an dem die ordentlichen Tagungen der Vereinten Nationen begannen, als Friedenstag gelten solle. Aber Jeremy wollte ein fixes Datum, einen festen Tag weltweit, für alle: den 21. September. Mehrere Jahre lang hatte er für diesen ‚Einen Tag Frieden’ mobil gemacht und Unterstützer gesucht. Und er hat sie gefunden: 1999 den Friedensnobelpreisträger Oscar Arias, 2000 die Friedensnobelpreisträger Shimon Peres und Dalai Lama, 2001 den UN-Generalsekretär Kofi Annan. Letzterer konnte einen Beschluss der UN-Generalversammlung erreichen. Seit 2001 ist der 21. September offiziell der Internationale Friedenstag der Vereinten Nationen. Jeremy Gilley aber gab sich mit dem Datum allein nicht zufrieden. Er kämpfte weiter mit dem Ziel, den 21. September weltweit mit Aktionen für den Frieden zu füllen. Gleichzeitig engagierte er sich auf politischer Ebene dafür, den 21. September zu einem weltweiten Tag des Waffenstillstandes zu machen, wie es auch die UNO in ihrer Erklärung von 2001 forderte. Und wieder hat Jeremy zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Politik und Kultur sowie internationale Organisationen auf seine Seite gebracht: UNICEF, das Internationale Rote Kreuz, diverse Außenminister, Pop-Ikonen wie Jimmi Cliff, Annie Lennox, Rihanna oder Sportstars wie David Beckham, Linford Christie… Mehr als 100 Millionen Menschen beteiligten sich am 21. September 2007 weltweit an Friedensaktionen. Jeremy Gilley ist es wichtig, dass sich jeder an den Aktionen beteiligen kann. Die Homepage von Peace One Day bietet dazu zahlreiche Ideen und Vernetzungsvorschläge, die allesamt einem Ziel dienen: der Welt einen einzigen Tag Frieden zu verschaffen.“ (Werner Schulz, Der Welt einen Tag Frieden. Millionen Menschen setzen sich dafür ein, dass wenigstens am 21. September für einen Tag die Waffen schweigen, in: zivil 3/2008, 23)

Im Rahmen einer Begegnung zwischen dem Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Pfarrer Dr. Samuel Kobia, und UN-Generalsekretär Kofi Annan im Jahr 2004 wurde der 21. September auch als Internationaler Gebetstag für den Frieden (International Day of Peace Vigil) deklariert, und zwar mit einem Aufruf, diesen Tag in allen 348 Mitgliedeskirchen zu begehen bzw. an dem vorangehenden oder am darauf folgenden Sonntag für den Frieden zu beten. Samuel Kobia schrieb dazu: „Wenn an so vielen Orten der Welt Krieg herrscht und wenn die Mächte der Gewalt, des Krieges und der Unterdrückung anscheinend überall auf dem Vormarsch sind, mag das Gebet für den Frieden aussichtslos erscheinen. Wir Christen glauben jedoch an die Macht wie auch an die Verheißung des Friedens und wir glauben an die Macht des Gebets. Das Gebet ist Teil der christlichen Spiritualität, einer Spiritualität, die uns nicht zu Verinnerlichung und Abkehr von gesellschaftlichem Engagement und öffentlichem Leben ermutigt, sondern ganz im Gegenteil dazu aufruft, wach zu werden und die Kontinuität zu wahren, die zwischen Dingen des geistlichen Lebens und dem Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden besteht. Aus diesem Grund hat der Ökumenische Rat der Kirchen seine Mitgliedskirchen im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt aufgerufen, am 21. September einen Internationalen Gebetstag für den Frieden zu begehen. An diesem Tag wollen wir für Menschen in allen Ländern beten, die sich gemeinsam für eine friedliche Welt einsetzen. Wir wollen ihnen Mut machen und sie in Solidarität auf ihrem Weg begleiten. Wir wollen Fürbitte für sie halten und Gott für diese Menschen danken.“


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