Zum Equal Care Day

Am 29. Februar 2016 wurde in Anlehnung an den Equal Pay Day der Equal Care Day als Aktionstag für mehr Wertschätzung und eine faire Verteilung der Sorgearbeit ins Leben gerufen.

„Die Festlegung auf den 29. Februar, der als Schalttag nur alle 4 Jahre stattfindet und in den Jahren dazwischen übergangen wird, weist darauf hin, dass Care-Arbeit als weitgehend „unsichtbare Arbeit“ gilt, die oft nicht wahrgenommen und nicht bezahlt wird. Der Tag symbolisiert außerdem das Verhältnis von 4:1 bei der Verteilung von Care-Arbeit und ruft in Erinnerung, dass Männer rechnerisch etwa vier Jahre bräuchten, um so viel private, berufliche und ehrenamtliche Fürsorgetätigkeiten zu erbringen wie Frauen in einem Jahr.“ (Wikipedia)

Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 28. Februar 2024 haben Frauen in Deutschland im Jahr 2022 pro Woche durchschnittlich rund 9 Stunden mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer, das entspricht 1 Stunde und 17 Minuten pro Tag. Der Gender Care Gap lag damit bei 43,8 Prozent. Diese Kennziffer zeigt den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Frauen und Männer ab 18 Jahren für unbezahlte Arbeit durchschnittlich aufbringen. Unbezahlte Arbeit setzt sich dabei aus „Sorgearbeit“ in der Haushaltsführung, Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, aber auch freiwilligem und ehrenamtlichem Engagement sowie der Unterstützung haushaltsfremder Personen zusammen. Bei der vorausgegangenen Zeitverwendungserhebung (ZVE) 2012/2013 hatte der Gender Care Gap noch bei 52,4 Prozent gelegen.

„Care-Arbeit ist vor allem eines: unbezahlt. Täglich sind es weltweit über zwölf Milliarden Arbeitsstunden der Frauen, beziffert das Manifest der Vereins klische*esc, der 2016 den Equal Care Day in Deutschland einführte. Care hierzulande wird mit circa einem Drittel der im Bruttoinlandsprodukt ausgewiesenen Bruttowertschöpfung bewertet.“ (Aus: „Platzverweis für Finanzinvestoren“ von Petra Schmidt-Wiborg, Frankfurter Rundschau vom 29. Februar 2024)

Am 19. Mai 2020 wurde das Equal Care Manifest veröffentlicht. Es verlangt die Anerkennung von Sorgearbeit als gesellschaftliches Grundfundament. Den Text findet man hier.

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