Zum 9. Dezember 1989

Geburtsstunde des Grünen Bandes.

Bereits wenige Wochen nach dem Mauerfall hatten sich am 9. Dezember 1989 in Hof mehrere Hundert Naturschützer aus Ost und West getroffen. Nachdem Tierfilmer Heinz Sielmann in seinem Film „Tiere im Schatten der Grenze“ erstmals auf das außergewöhnliche Artenvorkommen im Grenzstreifen aufmerksam gemacht hatte, beschlossen sie, die Natur im ehemaligen Grenzgebiet besonders schützen zu wollen: Die Idee des Grünen Bandes war geboren.

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Der 1393 Kilometer lange Streifen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze von der Ostsee bei Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof ist Deutschlands größter zusammenhängender Biotopverbund und bietet heute über 1200 bedrohten Tier- und Pflanzenarten Zuflucht. Mit seinen 177 Quadratkilometern ist es fast doppelt so groß wie Sylt. Bis heute sind entlang des Grünen Bandes 150 Naturschutzgebiete ausgewiesen worden, 40 befinden sich in Planung. Nur hier sind über einhundert verschiedene Lebensräume, darunter seltene Magerrasen und strukturreiche Feuchtgebiete, miteinander verbunden. Als relativ naturnah gilt das Band noch auf vier Fünftel seiner Länge und 85 Prozent seiner Fläche. Die Realisierung des Grünen Bandes Deutschland stellt einen der größten Erfolge deutscher Umweltverbände dar. Symboltier des Grünen Bandes ist das – bundesweit immer seltenere – Braunkehlchen. Mittlerweile sind über drei Viertel des Grünen Bandes Nationales Naturmonument.

Das Grüne Band Deutschland könnte eines Tages Teil eines Grünen Bandes Europa werden, das vom Nördlichen Eismeer über  12.500 Kilometer bis zum Schwarzen Meer reichen und den längsten Lebensraumverbund der Welt darstellen würde.

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Literatur:

  • Das Grüne Band – Wandern im wilden Deutschland, Bruckmann Verlag, München 2014

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