Zum 7. Mai 1824

Als Text für den Finalsatz wählte van Beethoven das Gedicht „An die Freude“ von Friedrich Schiller, einen Aufruf zu Toleranz und Liebe.

Kaum war ihre Uraufführung im Jahre 1824 in Wien verklungen, machte sich Beethovens 9. Sinfonie auf den Weg, das politisch erfolgreichste Musikwerk der westlichen Welt zu werden. Die von Friedrich Schiller verfasste Ode „An die Freude“ war für Beethoven ein Dokument der frühen bürgerlichen Kultur, radikal und voller Freiheit, ein Kontrapunkt zu den herrschenden politischen Verhältnissen der Metternich-Ära.

Weltberühmt wurde die Aufführung von Beethovens Neunter durch Leonard Bernstein am 25. Dezember 1989 im Konzerthaus am Beliner Gendarmenmarkt. Zur Feier des Falls der Berliner Mauer ersetzte Bernstein das Wort „Freude“ durch „Freiheit“.

Am 15. August 2011 führte der argentinisch-israelische Dirigent Daniel Barenboim zum Abschluss einer Asien-Tournee mit seinem israelisch-arabischen West-Eastern Divan Orchestra (WEDO) an der waffenstarrenden Grenze zwischen Nord- und Südkorea Beethovens 9. Sinfonie vor 8000 Zuhörern auf, um damit ein Zeichen des Friedens zu setzen.


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