Zum 7. Januar 1964

Willi Marxsen unterschied, anders als Rudolf Bultmann, inhaltlich nicht zwischen dem Glauben der Menschen, der zu Jesu Lebzeiten durch sein Wirken und Verkündigen entstanden war, und der nachösterlichen Christusverkündigung (dem „Kerygma“). Zwischen beiden sah er eine inhaltliche Kontinuität, die er in den Satz kleidete: „Die Sache Jesu geht weiter.“ Dabei betonte er, dass auch die vorösterlichen Texte nicht den historischen Jesus, sondern bereits den geglaubten Verkünder des Reiches Gottes repräsentierten. Man stoße stets auf frühe Glaubenszeugnisse von Menschen, die sich durch Jesu Verkündigung verändern ließen und seine Botschaft dann weitergegeben hätten.


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