Zum 6. August 1945

Um 8:16:02 Uhr Ortszeit explodiert über der japanischen Stadt Hiroshima eine von der US-Luftwaffe gezündete Atombombe: 70.000 Menschen sterben in den ersten Sekunden nach der Detonation, in den Tagen darauf weitere 100.000.

Am 6. August 1945 um 8.15 Uhr öffnet der US-Bomber B-29 „Enola Gay“ (der Bomberpilot, Colonel Paul W. Tibbets, hatte seinem Flugzeug vor dem todbringenden Abflug den Namen den Namen seiner Mutter gegeben) den Bombenschacht. Die erste Atombombe „Little Boy“ (Kleiner Junge) stürzt auf Hiroshima zu. Sie detoniert in 580 Meter Höhe über dem Stadtzentrum. Am Detonationspunkt der Atombombe erreichte die Hitze unvorstellbare 60 Millionen Grad. Die dem Lichtblitz folgende Druckwelle breitete sich mit 3000 Metern pro Sekunde aus. In einem Radius bis zu einem halben Kilometer liegt die Todesrate bei 90,4 Prozent. 78.150 Menschen starben sofort durch den bis zu 7.000 Grad heißen Feuersturm oder infolge der Druck- und Sogwelle, unter denen Häuser wie Papier zusammenfielen, 37.425 Menschen wurden verwundet. Rund 140.000 der 350.000 Einwohner Hiroshimas starben noch im Jahr der Explosion. 1950 erreichte die Zahl der Getöteten 200.000. In späteren Jahren kamen noch einmal knapp 100.000 Menschen hinzu. Bis heute (6.8.2007) sind 242.437 Menschen infolge dieses Atombombenabwurfs ums Leben gekommen. Die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki verlängern an jedem Jahrestag die Liste der Todesopfer um einige tausend Namen. Bis heute (2005) starben in beiden Städten über 300.000 Menschen durch die Bomben von 1945. Immer noch werden Überlebende wegen der langfristigen Folgen der Verstrahlung behandelt. Allein in den japanischen Krankenhäusern des Roten Kreuzes sind Tausende in Behandlung, zwei von drei Opfern sterben an Krebs, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am 6. August 2015 anlässlich des 70. Jahrestages des Bombenabwurfs auf Hiroshima berichtete.

In Japan und in zahlreichen anderen Orten ist es Tradition, jedes Jahr am Hiroshima-Tag auf Flüssen schwimmende Kerzen anzuzünden, ein Symbol für die vielen Menschen, die im kühlenden Wasser des Meeres Rettung vor dem atomaren Feuer suchten.

Viele Menschen auf der ganzen Welt fasten in der Zeit zwischen dem 6. und 9. August, um der durch die beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki getöteten und verletzten Menschen zu gedenken, zur Umkehr zu mahnen und ein Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt zu setzen. Seit 2010 findet dieses öffentliche Fasten in Deutschland als eine sich ausweitende Fastenkampagne statt.

Eine umfangreiche Übersicht zu den Aktivitäten rund um den Hiroshima- und Nagasaki-Gedenktag am 6. und 9. August 2023 findet sich bei Netzwerk Friedenskooperative.


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