Zum 5. August 1926

Nach dem Ersten Weltkrieg und den nachfolgenden Kämpfen um eine bürgerliche bzw. eine sozialistische Gesellschaft in den Jahren 1919 und 1920 begannen sich religiös orientierte Sozialistinnen und Sozialisten – meist christliche Sozialistinnen und Sozialisten beider Konfessionen, aber auch jüdische Sozialistinnen und Sozialisten – in verschiedenen Gruppen zunächst unabhängig voneinander zu organisieren. Sowohl ihre Zielsetzungen wie auch die Zusammensetzung waren vielfältig. Einerseits ging es um eine Ablösung der „Obrigkeitskirche“ und die Orientierung auf eine “Volkskirche”, andererseits um eine religiöse und gleichzeitig sozialistische Antwort auf die Klassenkämpfe und die soziale Frage damals.

In den folgenden Jahren begannen diese Gruppen sich untereinander zu vernetzen und allmählich zusammenzuschließen. In der ersten Augustwoche 1924 entstand auf der ersten Meersburger Tagung die Arbeitsgemeinschaft der religiösen Sozialisten Deutschlands. Auf der zweiten Meersburger Tagung vom 1. bis 5. August 1926 wurde der Bund der religiösen Sozialisten Deutschlands gegründet.

Ziele des Bundes der Religiösen Sozialistinnen und Sozialisten Deutschlands e.V. waren die radikale Trennung von Kirche und Staat, die Demokratisierung der Kirche, die parteipolitische Neutralität der Kirche, konfessionslose Schulen, ein Ende der Militärseelsorge und ein Wirken der Kirche für Frieden und Völkerverständigung.

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