Zum 31. Mai 1934

Die Barmer Theologische Erklärung, auch Barmer Bekenntnis genannt, war das theologische Fundament der Bekennenden Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie wurde wesentlich von Karl Barth ausgearbeitet und nach einer Erläuterung von Hans Asmussen auf der ersten Bekenntnissynode vom 29. bis 31. Mai 1934 in Barmen verabschiedet. Die Synodalen verstanden die Erklärung nicht als Widerstandskundgebung gegen Staat und Partei, sondern als theologische Abgrenzung gegenüber den Deutschen Christen. Karl Barth bereute es später, in diesem Kontext nicht auch Kritik am staatlichen Umgang mit den Juden „entscheidend geltend gemacht“ zu haben.

Die Barmer Theologische Erklärung gilt als wegweisendes Lehr- und Glaubenszeugnis der Kirche im 20. Jahrhundert und ist nach 1945 in die Bekenntnisschriften der EKD aufgenommen worden. Für einige Mitgliedskirchen der EKD (Evangelisch-reformierte Kirche, Evangelische Kirche der Union) gehört sie zu den Bekenntnisgrundlagen, auf die deren Pfarrer ordiniert werden. Daher ist sie im Evangelischen Gesangbuch, das in den meisten deutschsprachigen evangelischen Kirchen in Gebrauch ist, im Wortlaut abgedruckt. Das zentrale Papier des Kirchenkampfes wurde weltweit auch zum Vorbild für christliche Befreiungsbewegungen in totalitären Staaten.

Der Satz in These 1 Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen „war die schärfste Absage, die öffentlich gegen das ‚Dritte Reich‘ formuliert worden ist“ (Wolfgang Schieder, Ein faschistischer Diktator. Adolf Hitler – Biografie, Darmstadt 2023, S. 120.

Den Text der Barmer Theologischen Erklärung finden Sie hier


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