Zum 3. März 1848

In dieser Kampfschrift des Bundes der Kommunisten werden erstmals die Grundthesen des Marxismus mit der Betonung des Klassenkampfes skizziert. Das Motto lautet: „Proletarier aller Länder vereinigt Euch!“ Berühmt ist auch die Anfangszeile: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Wie kein zweiter literarischer und politischer Text hat das „Manifest der Kommunistischen Partei“ die Welt verändert. Aus der Erstauflage von 500 Exemplaren wurden im Laufe der Zeit unzählige Millionen in fast allen Sprachen und Dialekten der Welt. Es ist das Marx’sche Werk mit der höchsten Auflage, aber auch mit der höchsten Wirkung.

„Obgleich das ‚Manifest‘ unser beider gemeinsame Arbeit war, so halte ich mich doch für verpflichtet festzustellen, dass der Grundgedanke, der seinen Kern bildet, Marx angehört. Dieser Gedanke besteht darin: dass in jeder geschichtlichen Epoche die vorherrschende wirtschaftliche Produktions- und Austauschweise und die aus ihr mit Notwendigkeit folgende gesellschaftliche Gliederung die Grundlage bildet, auf der die politische und die intellektuelle Geschichte dieser Epoche sich aufbaut und aus der allein sie erklärt werden kann; dass demgemäß die ganze Geschichte der Menschheit (seit Aufhebung der primitiven Gentilordnung mit ihrem Gemeinbesitz an Grund und Boden) eine Geschichte von Klassenkämpfen gewesen ist, Kämpfen zwischen ausbeutenden und ausgebeuteten, herrschenden und unterdrückten Klassen; dass die Geschichte dieser Klassenkämpfe eine Entwicklungsreihe darstellt, in der gegenwärtig eine Stufe erreicht ist, wo die ausgebeutete und unterdrückte Klasse – das Proletariat – ihre Befreiung vom Joch der ausbeutenden und herrschenden Klasse – der Bourgeoisie – nicht erreichen kann, ohne zugleich die ganze Gesellschaft ein für allemal von aller Ausbeutung und Unterdrückung, von allen Klassenunterschieden und Klassenkämpfen zu befreien.“ (Aus der Vorrede Friedrich Engels zur englischen Ausgabe des Manifestes der kommunistischen Partei von 1888)

Das Kommunistische Manifest ist als „Geburtsurkunde des modernen Sozialismus“ bezeichnet worden. Es wurde zum „Gründungsdokument einer Bewegung, die für die Freiheit des Menschen und die Gleichheit zwischen ihnen“ eintritt (Richard Rorty, Das Kommunistische Manifest. 150 Jahre danach, Frankfurt am Main 1998, S. 12).


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