Der radikale Reformator Thomas Müntzer (um 1489–1525) war keine Randfigur der Geschichte, wie lange Zeit behauptet wurde. Sein Denken und Handeln führen mitten in das Geschehen der Reformations- und Bauernkriegszeit hinein.

Ein Freund hatte Thomas Müntzer den Titel “Verfolger der Ungerechtigkeit” beigelegt (Quelle: Dorothee Sölle, Mystik und Widerstand. “Du stilles Geschrei”, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1997, 122).

Vgl. auch zum 13. Juli 1524.

Zitate:

Einzig dem Projekt Reich Gottes auf dieser Erde am Ende unserer Zeiten wollte er dienen.

…die Kreaturen müssen frei werden, soll anders das reine Wort Gottes aufgehen

das volck wirdt frey werden und Got will allayn der herr daruber sein. (Letzter Satz der „Hochverursachten Schutzrede“)

…auf dass sich das irdische Leben schwenke in den Himmel (Zusammenfassung der Auslegung des Magnifikat)

Über die Zielsetzung des Allstedter Bundes hat Thomas Müntzer später ausgesagt: Ist ihr Artikel gewesen und haben’s auf die Wege richten wollen: Omnia sunt communia, und sollten einem jeden nach seiner Notdurft ausgeteilt werden nach Gelegenheit.

Eine treffliche, unüberwindliche, zukünftige Reformation (ist) von großen Nöten.

Endlich ist das meine ernstliche Meinung: Ich predige einen solchen Christenglauben, der mit Luther nicht übereinstimmt, sondern der in allen Herzen der Auserwählten auf Erden gleichförmig ist. Und wenn gleich einer ein geborener Türke wäre, so hätte er doch den Anfang desselbigen Glaubens. „Das war im 16. Jahrhundert ein kühner Satz. Mit diese Perspektive einer Universalreligion ging Müntzer weit über den Horizont seiner Zeitgenossen hinaus.“ (Arnulf Zitelmann, „Ich will donnern  über sie!“ Die Lebensgeschichte des Thomas Müntzer, Beltz Verlag , Weinheim und Basel 1989, S. 42f.)

Literatur: