Zum 27. Juni 1989

Von der Generalversammlung (heute: Internationale Arbeitskonferenz) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird das Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern (ILO 169) verabschiedet.

Das Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern (Indigenous and Tribal Peoples Convention) ist das einzige internationale Vertragswerk, das einen umfassenden Schutz der Rechte indigener Völker zum Gegenstand hat. Die Konvention garantiert indigenen Völkern ihre Rechte auf Erhalt der kulturellen Identität, auf Beteiligung an staatlichen Entscheidungen sowie auf Land und Ressourcen. Die Kurzbezeichnung „ILO 169“ ergibt sich dadurch, dass es das 169. Übereinkommen der ILO seit deren Gründung 1919 ist. Das Übereinkommen trat am 5. September 1991 in Kraft und wurde bislang (Stand: April 2021) nur von 24 Staaten, vor allem in Lateinamerika, ratifiziert, darunter sechs europäische Länder: Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Spanien, Luxemburg und – am 15. April 2021 – die Bundesrepublik Deutschland. Bedeutende Staaten, in denen indigene Völker leben, wie Kanada, die USA, Russland, China, Schweden, Finnland und Australien, haben sich bisher nicht zum Übereinkommen bekannt.

Den Text des Übereinkommens über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern finden Sie hier.


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