Zum 27. Februar 1943

An diesem Tag wurden in einer groß angelegten „Abholungsaktion“ Juden aus ihren Zwangsarbeiterbetrieben geholt und in Sammellager gebracht. Eines dieser Sammellager – und zwar ausschließlich für Juden, die in einer „Mischehe“ lebten, und für „jüdische Mischlinge“ – war in der Rosenstraße 2-4 eingerichtet worden. Daraufhin versammelten sich vom ersten Tag an Angehörige der Gefangenen, meist Frauen, vor dem Gebäude, blieben Tag und Nacht, wurden immer mehr und forderten – trotz Drohung der SS mit Waffen – lautstark die Freilassung ihrer Ehemänner: „Gebt uns unsere Männer wieder!“ Nach einer Woche kamen die ersten frei, bis schließlich fast alle entlassen waren – die einzige gewaltfreie Aktion während der faschistischen Diktatur.

„Die Kraft des zivilen Ungehorsams und die Kraft der Liebe bezwingen die Gewalt der Diktatur.“ So steht es heute auf dem Denkmal an der Rosenstraße.

Literatur:

  • Gernot Jochheim, Frauenprotest in der Rosenstraße Berlin 1943. Berichte – Dokumente – Hintergründe, Hentrich und Hentrich Verlag, Berlin 2002

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