Zum 27. April 1942

Hermann Reinmuth, einem protestantischen Pfarrhaus entstammend, studierte in den 1920er Jahren Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig und promovierte 1926 an der dortigen Juristenfakultät. Frühzeitig initiierte er humanitäre Hilfsaktionen für Notleidende im In- und Ausland. Im Herbst 1929 überwies er beispielsweise für das von einer Hungerkatastrophe heimgesuchte China die für ihn sehr beträchtliche Summe von 1434 Golddollar. In Briefen und Appellen an Fridtjof Nansen und Albert Schweitzer bemühte er sich um das Zustandekommen einer weltweiten Hilfskampagne für China. Mit Beginn der Nazi-Herrschaft unterstützte Reinmuth auch Angehörige politisch Verfolgter. Nach seiner Verhaftung und Verurteilung wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ wurde er zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. 1941, als er entlassen werden sollte, unterzeichnete er die übliche Erklärung, in Zukunft nichts mehr gegen den NS-Staat zu unternehmen, nicht und wurde daraufhin ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert, wo er am 27. April 1942 starb.


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