Zum 25. Februar 2018

Ende Februar 2018 (vermutlich zwischen dem 22. und 25. Februar) wurden Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kušnírová in seinem Haus in Veľká Mača bei Trnava in der Westslowakei erschossen. Seine Texte über mögliche Verbindungen italienischer Mafia-Clans zu Regierungsmitarbeitern wurden nach seinem Tod veröffentlicht und lösten Massendemonstrationen gegen Korruption aus. Als Folge traten die Regierung und der Polizeipräsident zurück.

Als Auftraggeber des Mordes wurde der slowakische Geschäftsmann und Multimillionär Marian Kocner angeklagt. Kuciak hatte sich auch mit den Geschäften von Kocners zahlreichen Unternehmen befasst. Wie mehrere slowakische Medien am 11. April 2019 übereinstimmend berichteten, soll ein Ex-Soldat den Mord an dem slowakischen Journalisten und an dessen Verlobter gestanden haben. Im April 2020 ist der ehemalige Soldat Miroslav Marček wegen des Mordes an Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte im Januar gestanden, Kuciak und seine Verlobte durch Schüsse in Kopf und Brust getötet zu haben. Am 2. Dezember 2020 hat ihn das Oberste Gericht der Slowakei zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig und kann nicht mehr angefochten werden. Der vermutete Drahtzieher Marian Kocner ist am 3. September 2020 aus Mangel an Beweisen überraschend freigesprochen worden. Auch der Angeklagten Alena Z. konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass sie in Kocners Auftrag den Mord organisiert habe. Am 15. Juni 2021 hob das Oberste Gericht der Slowakei den Freispruch auf. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass die Staatsanwaltschaft zahlreiche neue Beweise wie SMS-Inhalte vorgelegt habe. Der Prozess muss nun neu aufgerollt werden. Am 28. Februar 2022 hat ein neuerliches Gerichtsverfahren gegen den mutmaßlichen Auftraggeber Marian Kočner und eine Komplizin begonnen.

Am vierten Jahrestag der Morde wurde in Bratislava ein Denkmal für Ján Kuciak und Martina Kušnírová enthüllt.

 


RSS