Zum 24. Oktober 2005

Rosa Parks (US-amerikanische Bürgerrechtlerin, „Mutter der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung“) †.

Rosa Louise Parks war eine US-amerikanische Bürgerrechtlerin. Sie wurde am 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama verhaftet, weil sich die Afroamerikanerin weigerte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Damals redete der Busfahrer auf sie ein: “Warum stehen Sie nicht auf?” – “Ich glaube nicht, dass ich aufstehen muss”, erwiderte Rosa Parks. Tatsächlich, so stellte sich im Gerichtsverfahren heraus, gab es in Montgomery trotz offizieller Rassentrennung keine solchen Regeln. Es war einfach üblich, dass die Busfahrer schwarze Mitreisende von den Plätzen verweisen. Mit ihrer Beharrlichkeit löste Rosa Parks den größten Busboykott der Geschichte aus, der neben den Protesten im Fall Emmett Till als Initialzündung der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung gilt. Rosa Parks’ Protest war mehr als eine spontane Eingebung. Bereits seit 1943 war sie aktives Mitglied der NAACP, der “Nationalen Vereinigung zur Förderung farbiger Menschen”.

Als ein Vorsitzender für den Ausschuss, der einen Nahverkehrsstreik organisieren soll, gesucht wird, fällt die Wahl schnell auf den redegewandten und charismatischen Prediger Martin Luther King, der ein Jahr zuvor in Montgomery seine erste Pfarrstelle übernommen hatte.

Als Rosa Parks 83 Jahre alt war, verlieh Präsident Bill Clinton ihr die “Freiheitsmedaille des Präsidenten”, die höchste Auszeichnung der USA.

“In einem einzigen Augenblick hat sie mit der einfachsten aller Gesten geholfen, Amerika zu verändern – und die Welt.” Mit diesen Worten enthüllte US-Präsident Barack Obama im Marz 2013 das Denkmal zu Ehren von Rosa Parks im Statuensaal des Weißen Hauses in Washington – wenige Wochen zuvor, am 4. Februar, hatte sich ihr Geburtstag zum 100. Mal gejährt.

Das zweistöckige Holzhaus in Detroit, in dem Rosa Parks gelebt hatte, war ursprünglich im Besitz der Familie des Bruders von Rosa Parks, Sylvester McCauley. Dann war es lange verlassen und sollte abrissen werden, bis Rosa Parks‘ Nichte Rhea McCauley es für 500 Dollar kaufte. Sie versuchte, es zu retten, traf schließich den seit langem in Berlin lebenden amerikanischen Künstler Ryan Mendoza und spendete es ihm. Mendoza hat das Haus 2017 auf seinem Grundstück im Stadtteil Wedding wiederaufgebaut  (vgl. Natascha Gillenberg, Hinter der Fassade. Das Haus der Rosa Parks erinnert an die Ikone der US-Bürgerrechtsbewegung, in: Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft 2/2018, 54-58). Anfang 2018 kehrte es dann in die USA zurück und war für einige Zeit an der Brown University in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island zu sehen. Bei einer Auktion in den USA am 26. Juli 2018 gab niemand das Mindestgebot von einer Million Dollar ab. Derzeit ist das Haus in einer Halle bei New York eingelagert.


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