Zum 23. Mai 2000

Das letzte Lebenszeichen von Bruno Manser ist ein Brief, datiert vom 23. Mai 2000. Seither fehlt jede Spur von ihm. Der Basler Bruno Manser, ein leidenschaftlicher Naturforscher, Mystiker und Romantiker, lebte von 1984 bis 1990 mit den Penan, dem Urvolk im Dschungel von Sarawak auf Borneo. Er lernte ihre Sprache und eignete sich ihre Kultur an. Die Penan akzeptierten Manser als einen der ihren und nannten ihn Laki Penan, den Penan-Mann. Als dann die ersten Bulldozer auftauchten und man mit dem planmäßigen Abholzen des Regenwaldes begann, machte Manser mit spektakulären Aktionen – auch international – auf das ökologische und menschliche Desaster aufmerksam. Dadurch schuf er sich mächtige Feinde. Einige Menschen gehen davon aus, dass er einem Komplott der Holzlobby und der Regierung von Sarawak zum Opfer fiel. Bruno Manser wurde im März 2005 amtlich für tot erklärt.

Für Thomas Stocker, Klimatologe an der Universität Bern und Mitglied des Weltklimarats IPCC, zeigte Manser, dass es drei grundlegende Dinge braucht, um als Individuum zur Lösung eines Problems beizutragen: Respekt, Verstehen, Handeln, wie er anlässlich einer Gedenkveranstaltung „Verschollen, aber nicht vergessen“ Mitte Mai 2010 ausführte.


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