Zum 23. Mai 1920
Otto Umfrid (Pfarrer und Pazifist, Urvater der Friedensarbeit) †
Otto Umfrid war zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein im In- und Ausland renommierter Pazifist und im Jahr 1914 sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Der 1857 im württembergischen Nürtingen geborene evangelische Pfarrer widersetzte sich dem damaligen geistigen Klima der Aufrüstung vor dem Ersten Weltkrieg.
Mit der Kirche des Kaiserreichs ging er hart ins Gericht: „Wenn die Kirche sich nicht auf ihre Aufgabe besinnt, so muss eine Erneuerung der Religion kommen, die (…) das Reich Gottes außerhalb des Schattens der Kirche baut.“
Literatur:
- Christof Mauch, Tobias Brenner, Für eine Welt ohne Krieg. Otto Umfrid und die Anfänge der Friedensbewegung. Mit einem Geleitwort von Walter Jens, 1987
- Juliane Ziegler, Der politisierende Pfarrer, in: Chrismon. Das evangelische Magazin, 02/2016, S. 47
- Michael Schmid, Otto Umfrid – als “Friedenshetzer” verspottet und verachtet. Gedanken zum 100. Todestag am 23. Mai 2020
- Helmut Donat, “Friedenshetzer” und Gegner des “Schwertglaubens”, Europäer und Armenienfreund. Zum 100. Todestag des deutschen Pazifisten Otto Umfrid (1857–1920)