Zum 23. Juli 2004

Diese von Mimar Hajrudin entworfene und 1566 von den Türken gebaute Steinbrücke, der höchste Steinbogen des Mittelalters, galt über Jahrhunderte als Verbindung zwischen Ost und Welt, zwischen Islam und Katholizismus, und war stets ein Symbol muslimischer Kultur. Nach tagelangem Beschuss zerstörten Streitkräfte des Kroatischen Verteidigungsrates am 9. November 1993 dieses 27 Meter lange, strategisch unbedeutende Bauwerk. Im Sommer 2002 begann der Wiederaufbau, am 28. November 2003 wurde der letzte Stein gesetzt. „Die Bosnier als Nation brauchen die Brücke. Sie ist weder muslimisch, orthodox oder katholisch. Es gibt nur einen Gott und die Brücke ist von ihm.“ (Mustafa, Souvenirhändler an der Brücke von Mostar; nach Frankfurter Rundschau vom 3.12.2003)

Der Wiederaufbau der Brücke mit internationalen Geldern sollte nach dem Krieg die Kontinuität zu dieser multiethnischen Vergangenheit verdeutlichen. Doch ein Teil der Einwohner lehnt die Rekonstruktion bis heute ab. Das zerstörte Erbe dürfe nicht historisch rekonstruiert werden, heißt es, die Rekonstruktion sei »eine Lüge vom Anfang bis zum Ende«. (http://www.publik-forum.de/Publik-Forum-15-2014/architektur-des-friedens)


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