Zum 22. Dezember 1988

Die Attentäter wurden zwei Jahre später zu 19 Jahren Haft verurteilt. Chico Mendes‘ Ermordung erregte internationales Aufsehen und führte schließlich zu einer Umorientierung der Politik und zur verstärkten Einrichtung von Extraktivismusreservaten (naturnahen Landschaften, aus denen bei ihrer Bewirtschaftung wildlebende Pflanzen oder Tiere entnommen werden, ohne die natürlich vorkommende Artenzusammensetzung negativ zu beeinflussen), unter anderem die Reserva Extrativista Chico Mendes im Jahr 1990.

„Am Anfang dachten wir, wir kämpfen für unsere Gummibäume, dann merkten wir, es geht um ganz Amazonien, jetzt weiß ich, wir kämpfen für die Menschheit.“ (Chico Mendes während eines Kongresses über Klimafragen, als er von den Wissenschaftlern hörte, wie wichtig die Erhaltung der tropischen Regenwälder für das Gleichgewicht des Weltklimas ist).

Dazu später José Lutzenberger: „Wenn Chico weiter leben könnte, würde er bald verstehen, dass er sich nicht nur für seine Gummibäume, für den Regenwald, für die Menschheit einsetzte, er wüsste, dass er für GAIA, für den lebendigen Planeten Erde, kämpfte.“

Zitate aus: Siegfried Pater, José Lutzenberger. Das grüne Gewissen Brasiliens, Lamuv-Verlag, Göttingen 1994, S. 158f. und 160


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