Zum 21. Januar 2002

Der Text der Erklärung lautet:

Im Namen Gottes des Allmächtigen und des Barmherzigen beten wir, die wir uns an diesem Ort als religiöse Oberhäupter der islamischen, christlichen und jüdischen Gemeinschaften versammelt haben, für einen wahren Frieden in Jerusalem. Wir fühlen uns verpflichtet, die Gewalt und das Blutvergießen zu beenden, welche den Menschen das Recht auf Leben und Würde nehmen.

Nach den Traditionen unseres Glaubens bedeutet das Töten Unschuldiger im Namen Gottes eine Entweihung Seines Heiligen Namens und eine Diffamierung der Religion in dieser Welt. Die Gewalt im Heiligen Land ist ein Übel, dem sich alle in gutem Glauben handelnden Menschen widersetzen müssen. Wir streben danach, als Nachbarn zusammenzuleben, welche die Integrität unseres gegenseitigen historischen und religiösen Erbes respektieren. Wir rufen alle auf, sich gegen Hetze, Hass und falsche Darstellung der anderen Seite zu wenden.

1. Das Heilige Land ist unseren drei Glaubensgemeinschaften heilig. Deshalb müssen die Angehörigen der göttlichen Religionen die Heiligkeit des Landes respektieren und verhindern, dass dieses durch Blutvergießen beschmutzt wird. Die Heiligkeit und Integrität der Heiligen Stätten müssen bewahrt und die Freiheit der Religionsausübung gewährleistet werden.

2. Palästinenser und Israelis müssen den heiligen Ratschluss des Schöpfers respektieren, dessen Gnade wegen sie in demselben Land leben, das heilig genannt wird.

3. Wir rufen die politische Führung beider Völker auf, sich für eine gerechte, sichere und dauerhafte Lösung im Geiste Gottes und der Propheten einzusetzen.

4. Als ersten unmittelbaren Schritt rufen wir zu einem religiös gebilligten Waffenstillstand auf, der von allen Seiten respektiert und beachtet werden soll. Wir fordern, die Empfehlungen des Mitchell- und Tenet-Plans umzusetzen, einschließlich der Aufhebung der Beschränkungen und der Wiederaufnahme von Verhandlungen.

5. Wir streben danach, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die jetzigen und künftigen Generationen in gegenseitigem Respekt und Vertrauen zusammenleben können. Wir rufen alle dazu auf, von Hass und Dämonisierung abzusehen und die künftigen Generationen entsprechend zu erziehen.

6. Als religiöse Oberhäupter geloben wir, das gemeinsame Streben nach einem gerechten Frieden fortzusetzen. Dieser soll zu einer Versöhnung in Jerusalem und im Heiligen Land führen, zum gemeinsamen Wohl aller unserer Völker.

7. Wir geben die Errichtung einer ständigen gemeinsamen Kommission bekannt, welche die Empfehlungen dieser Erklärung verwirklichen und mit unserer jeweiligen politischen Führung in Beziehung treten soll.


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