Zum 20. November 1975

Mit dem Tod Francisco Francos geht in Spanien ein fast vier Jahrzehnte dauerndes Unrechtsregime zu Ende, dessen Gegner mit Mord und Folter rechnen mussten.

Es begannen die Jahre des Übergangs zur Demokratie, die sogenannte Transición. 1977, zwei Jahre nach dem Tod Francos, erließ das damalige spanische Parlament ein Amnestiegesetz, das alle politisch motivierten Delikte bis zu jenem Moment straffrei stellte. In all den Jahren, die seit dem Tod des Diktators vergangen sind, ist nicht ein einziger Verantwortlicher für die systematischen Menschenrechtsverletzungen der Franco-Zeit juristisch zur Verantwortung gezogen worden. Die Täter konnten ihr Leben weiterführen, als wäre nichts geschehen. Kein Richter interessierte sich für sie. Bis zum 18. September 2013: Da erließ die argentinische Richterin María Servini erstmals einen internationalen Haftbefehl gegen vier ehemalige Polizisten des Franco-Regimes, denen sie die Folter politischer Gefangener vorwirft.

Mindestens 130.000 Menschen sind dem Franquismus zum Opfer gefallen, die Toten des von rechten Militärs angezettelten Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) nicht eingerechnet.

Am 15. Juni 1977 beging Spanien seine ersten demokratischen Wahlen nach der Diktatur, und mit der Demokratisierung explodierte eine lange nicht gekannte Lebensfreude. „Movida“ nannte sich diese kreative Epoche in Madrid.


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