Zum 19. Februar 1937

Friedrich Weißler war der erste Märtyrer der evangelischen Bekennenden Kirche im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Der engagierte Protestant galt als „Volljude“, da seine Eltern Juden waren. 1933 wurde Weißler in Ermangelung eines „Ariernachweises“ als Landgerichtsdirektor in Magdeburg entlassen. 1934 berief ihn die oppositionelle Leitung der altpreußischen Kirche zum juristischen Kanzleichef nach Berlin. Dort wirkte er an einer an Adolf Hitler gerichteten Denkschrift mit, die gegen die nationalsozialistische Blut-und-Boden-Doktrin, die Methoden der Gestapo und gegen Konzentrationslager protestierte. Vor der Olympiade 1936 in Berlin berichtete die New York Herald Tribune über den kirchlichen Protest und sorgte für internationales Aufsehen. Weißler wurde verhaftet, weil er die Denkschrift an die ausländische Presse übermittelt hatte, und im Februar 1937 ins KZ überstellt. Binnen einer Woche wurde er zu Tode gequält. Im August 1937 ließ die Bekennende Kirche die Denkschrift von fast allen Kanzeln Berlins verlesen.

Literatur:


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