Zum 18. Mai 1896

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten erklärt die sogenannte Rassentrennung im Süden der USA für zulässig: endgültiger Beginn der Epoche der Segregation, der „Jim-Crow-Ära“, eines der brutalsten rassistischen Herrschaftssysteme zu Friedenszeiten in der Moderne.

Erst mit seinem Grundsatzurteil vom 17. Mai 1954 hob der Oberste Gerichtshof die spätestens seit dem 18. Mai 1896 geltende Rechtsprechung auf.

„Weder in Südafrika von der Gründung der Republik 1910 bis zum Ende der Apartheid 1991 noch in Nazideutschland von den ersten antijüdischen Gesetzen 1933 bis zum Kriegsbeginn 1939 noch in Indien von der Unabhängigkeit bis heute gegenüber den Dalits noch im Japan der Tokugawa von 1603 bis 1867 gegenüber der Minderheit der Burakumin hat sich in der modernen Geschichte ein Kasten-Regime zu Friedenszeiten derart auf körperlichen Zwang und mörderische Brutalität gestützt wie das Jim-Crow-Regime in der Südstaaten der USA.“ (Loïc Wacquant, Lynchmorde als öffentliches Spektakel. Folter, Exekutionen und Rechtlosigkeit in der Jim-Crow-Ära,, in: Le Monde diplomatique, April 2024, S. 15)

  • Loïc Wacquant, Ein teuflisch penibles System. Segregation und rassistische Herrschaft in den Südstaaten der USA, in: Le Monde diplomatique, März 2024
  • Loïc Wacquant, Lynchmorde als öffentliches Spektakel. Folter, Exekutionen und Rechtlosigkeit in der Jim-Crow-Ära,, in: Le Monde diplomatique, April 2024

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