Zum 18. April 1960

Erster Ostermarsch in der Bundesrepublik (Sternmarsch von Bremen, Hamburg, Braunschweig und Hannover zum Truppenübungsplatz Bergen-Hohne) mit 1200 Teilnehmer:innen.

Unter dem Motto „Atomalarm“ organisieren Konrad und Helga Tempel den ersten deutschen „Ostermarsch der Atomwaffengegner“, an dem sich 1200 Menschen beteiligten. Ziel war der Nato-Truppenübungsplatz, wo die US-Armee Honest-John-Raketen als Träger für Atomwaffen erprobte. Daraus entwickelte sich in den folgenden Jahren die Ostermarsch-Bewegung, eine massenhafte außerparlamentarische Bewegung. Diese damals ganz neue Aktionsform – dreitägige Märsche, unabhängig von Großorganisationen organisiert – hat zur ersten „Neuen Sozialen Bewegung“ und zur außerparlamentarischen Opposition in der Bundesrepublik geführt. Im Jahr 1961 sind es zwölf Ostermärsche mit etwa 20.000 Teilnehmern, ein Jahr später sind es bereits 50.000 Demonstranten, 1963 schon 80.000 Teilnehmer. Bis 1965 wächst die Zahl der Demonstranten auf mehr als 150.000 an. Im Jahr 1968 zählen die Ostermärsche mehr als 300.000 Teilnehmer. 1969 findet der vorläufig letzte Ostermarsch statt, weil es bei den Demonstrationen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war. Ostern 1982 nehmen zwischen 200.000 und 400.000 Demonstranten am ersten Ostermarsch seit 1970 teil. Ostern 1983 beteiligen sich mehrere hunderttausend Menschen an den Ostermärschen, die wieder zu festen Terminen der Friedensbewegung werden.

Schon 1958 hatten Kirchenvertreter, Sozialdemokraten und Gewerkschafter die Kampagne „Kampf dem Atomtod“ ins Leben gerufen und angekündigt: „Wir werden nicht Ruhe geben, solange der Atomtod unser Volk bedroht.“

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