Zum 17. Juni 2000

Die „Hannoveraner Erklärung“ wurde im Rahmen des Kongresses des Vegetarier-Bundes Deutschland e.V. „Vegetarisch in das neue Jahrtausend – das Vermächtnis des Pythagoras und die Zukunft der vegetarischen Idee“ am 16. und 17. Juni 2000 in Hannover vorgestellt. Sie hat folgenden Wortlaut:

Die Ausbeutung der sogenannten Nutztiere in der Land- und Ernährungswirtschaft hat schon lange ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Etwa 5,5 Millionen Kälber und Rinder, fast 25 Millionen Schweine und über 86 Millionen Hühner sind in der Bundesrepublik unter überwiegend grausamen Bedingungen eingekerkert. Weitere Tierarten, wie z.B. Schafe und Hasen, werden zu Opfern tierverachtender Haltungsformen. Das System Massentierhaltung kollabiert – eine Kette von Skandalen – BSE, Schweinepest, Salmonellen, Dioxinfutter – ist die Folge. Noch schlimmer: Die Entrechtung und Entwürdigung der Kreatur ist in der agrarindustriellen Verwertung der tägliche Skandal. Diese organisierte Unmenschlichkeit kann nur bestehen, weil die Verbraucherinnen und Verbraucher sie mit ihrem Einkauf in Auftrag geben und finanzieren.
Zur Jahrtausendwende wird es dringend Zeit, die Ausbeutung der Tiere in der Agrarindustrie als tierverachtend und unserer demokratischen und humanistisch orientierten Gesellschaft unwürdig zu ächten und ihr jede Form der Unterstützung zu entziehen.
Alternative Wege in der Landwirtschaft und in der Ernährung sind entwickelt und stehen bereit. Es gilt, sie in Wort und Tat aktiv zu fördern.


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