Zum 17. Juni 1994

In Paris wird die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (United Nations Convention to Combat Desertification, UNCCD) angenommen.

Beim ersten Umweltgipfel, der 1992 in Rio stattfand, war der Vormarsch der Wüsten ein Thema. Damals beschloss die Staatengemeinschaft, diesem Problem mit einem eigenen UN-Übereinkommen zu begegnen. Mehr als 100 Staaten unterzeichneten zwei Jahre später die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Das Vertragswerk verpflichtet Entwicklungsländer, der Wüstenbekämpfung Vorrang einzuräumen, und Industrieländer, sie dabei zu unterstützen. Nach der Ratifizierung durch den fünfzigsten Staat trat das Abkommen am 26. Dezember 1996 in Kraft.

Wüstenbildung ist nicht die natürliche Ausweitung von existierenden Wüsten, sondern die Verödung von Land in wasserarmen, halbtrockenen und trockenen sub-humiden Gebieten. Es ist ein gradueller Prozess der Vernichtung fruchtbaren Erdbodens und der Beschädigung der Vegetationsdecke aufgrund menschlichen Handelns sowie Klimaschwankungen. Mehr als 250 Millionen Menschen sind direkt von Wüstenbildung betroffen, und ein Drittel der Erdoberfläche, oder über vier Milliarden Hektar, ist von Verödung bedroht. Zusätzlich ist der Lebensunterhalt von einer Milliarde Menschen gefährdet, die, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, von Land abhängig sind, und meist sind es die Ärmsten der Welt in mehr als einhundert Ländern.

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