Zum 14. Mai 2002

José Lutzenberger wurde 1988 als einer „der vielseitigsten und wirkungsvollsten Umweltkämpfer Lateinamerikas“ mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Zwei Zitate:

„Wir müssen uns der Einheit bewusst werden, die wir Menschen mit der Welt bilden. Wir gehören zum Körper Gaias, indem wir lediglich die Zellen ihres Gewebes sind. Eines in der heutigen Zeit oft krebskranken Gewebes, denn der Mensch, der bei all seinem Wissen oft nicht weise handelt, löste, unermesslich in seiner Gier, einen Zerstörungsprozess aus, der hoffentlich noch angehalten werden kann.“

„Vor vier- oder fünftausend Jahren ist etwas ganz Schlimmes passiert; es wurde ein metaphysisches Konzept in die Welt gesetzt, das es vorher nicht gab: das Konzept des transzendentalen, über und außerhalb der Natur stehenden Schöpfers. Akzeptiere ich einen über der Natur stehenden Schöpfer, dann habe ich in dem Moment die Natur entsakralisiert. Für die ‚Primitiven’ aber ist die Natur heilig. (…) Für die Juden, die Christen, die Mohammedaner ist die Welt eingeteilt in Gott, Mensch und Erde. Die Menschen stehen zwischen Natur und Gott – aber über der Natur. Die Erde ist Objekt.“ (Frankfurter Rundschau vom 8. Juni 1989, S. 15)

Literatur:

  • Siegfried Pater, José Lutzenberger. Das grüne Gewissen Brasiliens, Lamuv-Verlag, Göttingen 1994

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