Zum 12. März 1930

Gandhi setzte sich leidenschaftlich dafür ein, dass das indische Volk wieder selber über die Rohstoffe seines Landes verfügen durfte. Im März 1930 begann er seinen historischen „Salzmarsch“, um das britische Monopol auf Gewinnung und Handel zu brechen – eine religiöse Pilgerschaft und ein politischer Akt des zivilen Ungehorsams. Von Sabarmati-Aschram, seinem Hauptquartier in Ahmadabad im östlichen Gujarat, wanderte er mit 78 Begleitern von Dorf zu Dorf. Jeder Tag begann bei Sonnenaufgang mit der rituellen Waschung in einem Fluss. Als Gandhi 25 Tage später, nach fast 400 Kilometern, sein Ziel erreichte, hatten sich ihm Tausende von Menschen angeschlossen. Am Morgen des 6. April stand er in Dandi an der Küste des Arabischen Meers und hob ein Stück der sonnengetrockneten Salzkruste auf – eine symbolische Missachtung des britischen Gesetzes. Zur gleichen Zeit sammelten fast 2000 Kilometer entfernt an der Küste von Orissa andere Protestierende Salz mit ihren Händen. Sympathisanten trompeteten auf Muschelhörnern und warfen Blütenblätter in die Luft. Die Briten reagierten mit Gewalt. Gandhi und andere Anführer wurden ins Gefängnis geworfen. Doch die Demonstrationen gingen weiter. Am 5. März 1931 erlaubten die Briten den Indern wieder die Salzgewinnung. 16 Jahre später erlangte Indien seine Freiheit. Der „Salzmarsch“ gilt als Wendepunkt auf diesem Weg.


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