Zum 11. Juli 2021

Die Proteste starteten gegen Mittag Ortszeit in San Antonio de los Baños, einem Vorort von Havanna. Es wurden Forderungen nach Freiheit, besserer Versorgung und Impfungen skandiert. Der Slogan der sozialistischen Regierung „Patria o muerte“ („Vaterland oder Tod“) wurde in „Patria y vida“ („Vaterland und Leben“) umgewandelt. Patria y Vida ist ein Lied der kubanischen Musiker Yotuel, Descemer Bueno, Gente de Zona und anderen, das im Februar des Jahres erschien und in Kuba sofort hohe Popularität erreichte. Spontan bildeten sich in zahlreichen weiteren Städten ähnliche Kundgebungen. Tausende gingen an diesem Sonntag unerwartet im ganzen Land auf die Straße und forderten teilweise gewaltsam Veränderungen. Unabhängigen Berichten zufolge gab es rund 5000 Verhaftungen, ein Toter wurde offiziell bestätigt. In den darauffolgenden Tagen kam es nur noch zu kleineren Protestumzügen, die schnell wieder erstickt werden konnten. (Quelle u.a.: Wikipedia)

Am 15. November 2021 ist der groß angekündigte und mit Spannung erwartete „Bürgermarsch für den Wandel“ in Kuba von der Regierung mit einem massiven Polizeiaufgebot erstickt worden. Tausende Uniformierte und Zivilkräfte besetzten schon seit dem frühen Morgen die Viertel in Havanna und anderen Städten der Insel, in denen die meisten Demonstrationen vermutet wurden. Zudem wurden die Wohnungen der Organisatorinnen und Organisatoren des Protestes von der Internetplattform „Archipiélago“ umstellt und die Aktivistinnen und Aktivistinnen daran gehindert, das Haus zu verlassen.

Im Januar 2022 eröffnete die Justiz Verfahren gegen 710 Männer und Frauen, die an den Protesten beteiligt waren. Fast 400 der Angeklagten wurden ein halbes Jahr später in Masssenverfahren und unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu drakonischen Strafen verurteilt.


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