Zum 11. Dezember 2009

 

Das Kairos-Palästina-Dokument wird im Rahmen einer Tagung am 11. Dezember 2009 in Bethlehem veröffentlicht zu einer Zeit, in der viele Palästinenser glauben, dass sie sich in einer Sackgasse befinden. Das Dokument fragt die internationale Gemeinschaft, die politischen Verantwortlichen in der Region und die Kirchen in aller Welt nach ihrem Beitrag zur Unterstützung der Freiheitsbestrebungen des palästinensischen Volkes. Der Aufruf will selbst inmitten „unserer Katastrophe“ als ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe verstanden werden. Der Appell wird in Anlehnung an einen ähnlichen Aufruf, den südafrikanische Kirchen 1985 auf dem Höhepunkt der Unterdrückung unter dem Apartheidregime erlassen haben, „Kairos Palästina-Dokument“ genannt. Der damalige Aufruf hatte Kirchen und Weltöffentlichkeit aufgerüttelt und zu konzertierten Aktionen veranlasst, die die Apartheid letztlich beendet haben.

Das Dokument verbindet christliche Glaubensüberzeugung mit klaren politischen Forderungen. Wörtlich heißt es: Wir appellieren an die Israelis, die Besatzung zu beenden. Sie werden dann eine Welt ohne Angst und Bedrohung entdecken, in der Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden herrschen.“ Und weiter: „Wenn wir das Ende der Besetzung fordern, dann geht es uns nicht nur darum, die gedemütigte Menschlichkeit der Palästinenser zu heilen, sondern auch darum, die Israelis von der Gewalt der Besetzung zu befreien. Deswegen und weil sie „die Kraft der Liebe anstatt der Rache“ bezeugen wollen, rufen die vereinigten Christen Palästinas Israelis und Palästinenser auf: Lasst uns gemeinsam dem Bösen widerstehen, dem Bösen der Besetzung und dem teuflischen Zyklus der Gewalt!

Den Text des Kairos-Palästina-Dokuments finden Sie hier.

 

Im Juli 2012 wurde in Reaktion auf das von Christen in Palästina verfasste Kairos Palästina-Dokument das deutsche KAIROS Palästina-Solidaritätsnetz unter dem Dach des ökumenischen Netzwerkes Kairos Europa e.V. gegründet.


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