Zum 10. September 1977

Die zur Bekennenden Kirche gehörende Berliner protestantische Studienrätin Elisabeth Schmitz versuchte ab 1933, die evangelische Kirche – insbesondere den Theologen Karl Barth und die Bekennende Kirche – zur Solidarität mit dem jüdischen Volk zu bewegen. In den Jahren der Verflgung gewährtesie jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Schutz und Unterstützung. Ihre Denkschrift von 1935/36 „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ gilt als das bedeutendste evangelische Dokument des Protests gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung. Anhand von Berichten reichsdeutscher Zeitungen zeigte sie darin die Entrechtung und Enteignung der Juden auf. Und sie betonte, „die Schuld, dass alles dies geschehen konnte, vor den Augen der Christen“, bleibe „für alle Zeiten und vor allen Völkern und nicht zuletzt vor den eigenen künftigen Generationen Deutschlands liegen“. Nach Kriegsende geriet Elisabeth Schmitz, die in ihre Heimatstadt Hanau zurückgekehrt war, in Vergessenheit.

Posthum hat die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Elisabeth Schmitz als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt und damit gewürdigt, dass sie Juden vor der Deportation durch die Nazis gerettet hat.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Stadt Hanau ehrten Elisabeth Schmitz im Jahr 2005 mit einem Ehrengrab auf dem Hanauer Hauptfriedhof. Die Stadt Hanau ehrte Elisabeth Schmitz im Jahr 2013 mit einer Gedenktafel an ihrem Wohn- und Geburtshaus in der Corniceliusstraße 16 in Hanau. Die Stadt Berlin ehrte Elisabeth Schmitz mit einer Gedenktafel an der Beethoven-Oberschule in der Barbarastraße 9 in Berlin-Lankwitz.

Anlässlich des 125. Geburtstages von Elisabeth Schmitz haben die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) eine Gedenktafel in der Berliner Auguststraße 82 angebracht. Dort lebte die Theologin und Historikerin von 1915 bis 1933. Der Dachverband der Frauen in der Evangelischen Kirche möchte mit der Tafel das Andenken an Elisabeth Schmitz wachhalten.

Weitere Informationen zu Elisabeth Schmitz finden Sie hier.

Auszüge aus ihrer Denkschrift finden Sie hier.

Literatur:


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